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Warum?

Seit vielen Jahren Australien-Korrespondent für SRF, Tages-Anzeiger und weitere deutschsprachige Medien: Urs Wälterlin. Bild: Heinz Storrer/Schweizer Familie

Auswanderer: Heute mit Urs Wälterlin, Australien

Von: Sacha Beuth

03. März 2015

«Während ich hier in meinem Büro am Computer sitze und einen Artikel schreibe, kann ich durchs Fenster einer Herde Kängurus beim Grasen zuschauen», sagt Urs Wälterlin am Telefon. Der 54-jährige Korrespondent von «Tages-Anzeiger», SRF und weiteren deutschsprachigen Medien wohnt mit seiner Frau Christine und den gemeinsamen Söhnen Samuel (18) und David (16) in der Nähe von Goulburn, also mitten im australischen Busch. Meist ist er für Reportagen im ganzen Land unterwegs. «Aber wenn mir meine Arbeit mal Zeit lässt, betätige ich mich zu Hause gern als Hobbybauer.»

Ursprünglich wollte der gebürtige Basler, der von 1979 bis 1985 in Wiedikon und Oerlikon wohnte, gar nicht auswandern. «Aber als ich 1991 für ein Journalisten­visum bei der australischen Botschaft in Bern vorstellig wurde, empfahl mir einer der dortigen Angestellten, doch besser einen Einwanderungsantrag für mich und meine Frau zu stellen.» Die Wälterlins leisten dem Folge und erhalten drei Wochen später tatsächlich die permanente Aufenthaltsbewilligung. Ohne Anstellung kommen sie am 18. Mai 1992 in Sydney an, wohnen erst bei Bekannten, dann in einem Vorort von Sydney, bis sie 2002 ihr heutiges Grundstück, umgeben von Eukalyptuswäldern, erwerben. «Die erste Zeit in Australien war finanziell hart. Meine Frau, obwohl ausgebildete Krankenschwester, musste erst als Zimmermädchen in einem Hotel arbeiten und ihre Ausbildung praktisch wiederholen, ehe sie in ihrem angestammten Beruf arbeiten konnte. Und um meine Beiträge an den Mann zu bringen, musste ich zuvor viel Überzeugungsarbeit bei den Redaktionen leisten. Denn das Interesse an Australien war minimal.» Aber auch wenn er sich inzwischen bestens eingelebt hat, so kann er sich doch eine Rückkehr in die Schweiz vorstellen. «Nicht nur wegen der Altersvorsorge oder des Geläuts von Kirchenglocken, das es hier nicht gibt. Die Schweiz ist meine Heimat.» Daneben vermisst Wälterlin kulinarische Köstlichkeiten. «Darum kaufe ich mir jeweils immer als Erstes nach der Landung in Kloten einen Cervelat und esse ihn sogleich.» 

Mehr Infos zu Urs Wälterlins Leben in Australien gibts in seinem Buch «Weit weg im Outback», Ullstein-Verlag.

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