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Warum?

Martin und Esther Kafer auf dem Mt. Strachan bei Vancouver.

Auswanderer: Mit Martin Kafer, Vancouver

Von: Andy Fischer

20. Juli 2015

Mit 85 auf dem Kilimandscharo

Martin Kafer kann es nicht verbergen, dass er bereits seit 61 Jahren in Kanada lebt. Sein Züri-Dialekt hat einen leichten, aber doch klar vernehmbaren englischen Akzent. Und immer wieder beginnt er einen Satz mit «Oh yeah, well». 88 Jahre alt ist der in Fluntern aufgewachsene Auswanderer. In die Schweiz reist er nur noch selten, das letzte Mal im vergangenen Juni. Eine Klassenzusammenkunft war angesagt. Zürich hat er seit bald 16 Jahren nicht mehr gesehen.

Kafer hat heute, wie auch seine Frau Esther (in Zürich-Affoltern aufgewachsen), nur noch einen kanadischen Pass. Und seine Kinder sprechen kein Deutsch. Immerhin: Bei Kafers wird immer noch Fondue gegessen, meistens dann, wenn die Tochter (60) und der Sohn (56) zu Besuch sind.

Bis vor seiner Auswanderung 1954 arbeitete er als Ingenieur für die Micafil Isoliertechnik AG. Dann wollte der abenteuerlustige junge Mann zusammen mit seiner Frau den Horizont erweitern. Höchstens fünf Jahre Kanada waren angesagt. «Aber es hat uns so gut gefallen, dass wir blieben.»

Kafer wohnt in Vancouver, wo er bis zu seiner Pension Chefingenieur der University of British Columbia war. «Vancouver ist eine ideale Stadt für uns. Esther und ich konnten hier dank der nahen Berge unserem Hobby, dem Bergsteigen, nachgehen.» Noch vor drei Jahren bestiegen die beiden den 5885 Meter hohen Kilimandscharo, Afrikas höchsten Berg. Sie sind bis dato das älteste Paar, das dies geschafft hat.

«Und noch heute unternehmen wir ausgedehnte Wanderungen», so Kafer, der ursprünglich Käfer hiess. «In Kanada haben wir die beiden Pünktli verloren», lacht der rüstige Rentner. 

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