mobile Navigation

Warum?

Was macht eigentlich ...

Von: Andy Fischer

29. August 2012

Kurt Von Allmen, Polizeiopfer

Eine fatale Verwechslung kostete Kurt von Allmen sein linkes Bein. Ein Polizist hielt ihn für einen Einbrecher und rammte den Nachtschwärmer mit dem Polizeiwagen. Geschehen in der Nacht vom 14. März 2002 im Niederdorf. Das Unglück des damals 32-Jährigen sorgte für landesweite Schlagzeilen. Heute, gut zehn Jahre danach, ist es ruhig geworden um ihn. «Es geht mir den Umständen entsprechend gut», sagte von Allmen, «ich habe noch nie geträumt von diesem Vorfall. Die Geschichte hat mich psychisch auch nie belastet.» Die öffentliche Anteilnahme habe ihm sehr geholfen. «Der Medienrummel war eine willkommene Abwechslung für mich. Wildfremde Menschen haben mir geschrieben, mich auf der Strasse angesprochen, mich aufgemuntert. Auch heute noch werde ich auf der Strasse erkannt. Das tut mir gut.» Von Allmen hat ein 40-Prozent-Pensum beim Kundendienst der Zürich-Versicherung. Daneben erhält er eine Rente der Unfallversicherung und der IV. Nach wie vor kämpft er um eine «fairere Regelung». Und dem fehlbaren Polizisten – konnte er ihm vergeben? «Ja, sicher. Wut, Hass, das bringt einen nicht weiter. Wir hatten zu Beginn sogar ein freundschaftliches Verhältnis. Er konnte aber nie verstehen, dass ich rechtlich massiv gegen ihn vorgegangen bin.» Für die Zukunft wünscht sich von Allmen zwei Dinge: «Gesundheit – und einen Mann an meiner Seite.»

Das «Tagblatt» stellt jede Woche eine Persönlichkeit vor, die aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Nächste Woche: Ursi Spaltenstein, Radio-24-Legende. Wer soll als Nächstes wieder in Erscheinung treten? Schreiben Sie an: redaktion@tagblattzuerich.ch

zurück zu Warum?

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
5.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare