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Warum?

Was macht eigentlich...

Von: Jan Strobel

15. Mai 2014

Betty Legler, Sängerin und Songwriterin

«Auch wenn ich nicht in den Medien bin, heisst das nicht, dass ich nichts mache», sagt Betty Legler, die 1981, als Zwanzigjährige, in der Schweizer Musiklandschaft für Furore sorgte. Schon ihr erstes Album «Betty Legler» erreichte Gold-Status, 1982 folgten das zweite Album «Signs», eine Europa-Tour, diverse Auszeichnungen und eine Nominierung für den Prix Walo. Es war, schien es, die atemlose Karriere einer jungen Frau aus dem Glarnerland. Die Medien feierten sie als «Rock Lady», als «Stimmwunder», als die «Schweizer Chi Coltrane», das Land hatte endlich seine «Queen of Rock».

1983 dann die plötzliche Zäsur: Betty Leglers Stimme versagte. «Ich habe mich damals einfach unwohl gefühlt», erzählt die 52-Jährige.  Personenkult, Selbstinszenierungen, sie  blieben ihr immer fremd, ebenso die Abhängigkeiten von Plattenfirmen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das Handwerk, die echte Qualität in der Musik. 1994 brachte Legler ihr erstes selbst produziertes Album heraus, die «Betty Legler Special Edition». Die 5000 Exemplare verkaufte sie innert weniger Wochen über Mundpropaganda, frei von den üblichen Vertriebskanälen. Sie zog nach Zürich in einen Loft auf dem damaligen ABB-Areal in Oerlikon und produzierte weiter, schrieb Songs, gab Konzerte. «Die 90er-Jahre waren die Zeit der musikalischen Selbstständigkeit», fasst sie zusammen.

2001 gründete sie mit ihrem Partner, dem Zukunftsforscher Lars Thomsen, eine kleine Familie. Die Bühnenkarriere legte sie auf Eis. «Es war mir wichtig, für meine Tochter da zu sein.» Gleichzeitig begann sie, den Fokus ihrer Kreativität auf die Kinder zu legen. Legler illustrierte und schrieb unter anderem für die Zeitschrift «Kinderkult», sie tritt mit Kinderchören auf und schuf das musikalische Märchen des Zwerges Murrlibutz.

In diesen Tagen erscheint gerade im Baeschlin-Verlag «Murrlibutz und der verlorene Kristall» als Bilderbuch mit CD, Hörspiel und Kinderliedern. Sehnt sich Betty Legler nicht nach der grossen Bühne zurück? «Ich bin keine, die nostalgisch zurückschaut. Die beste Zeit im Leben ist im Jetzt. Ich liebe es, immer neue Projekte anzugehen. Irgendwann werde ich bestimmt auch wieder Konzerte mit Songs für Erwachsene spielen.»  

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