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Warum?

Je mehr Schlamm, desto besser: Albert Zweifel bei einem seiner Wettkämpfe während seiner Zeit als Radquer-Profi. Bild: PD

Was macht eigentlich ...

Von: Sacha Beuth

17. Dezember 2013

Albert Zweifel, Radquer-Legende

Der Morastkönig. So lautete der Ehrentitel für Albert Zweifel, den erfolgreichsten Schweizer Radquer-Rennfahrer aller Zeiten. Zwischen 1973 und 1989 wurde der Zürcher Oberländer in seiner Disziplin insgesamt 5-mal Welt- und 9-mal Schweizer Meister. Meist, wie es sein Spitzname vermuten lässt, unter widrigsten Wetterbedingungen. «Ich habe den Schlamm geliebt. Dann war es am einfachsten, meine Konkurrenten zu distanzieren», erzählt der heute 64-Jährige. Zum Palmarès kommt noch der Rekord von 16 Teilnahmen an der Tour de Suisse dazu. Am meisten in Erinnerung geblieben ist dabei die Austragung von 1976. Bei einer Etappe in Gletsch verunfallt Zweifel, weil ihm ein Betreuer unerwartet vors Rad läuft. «Die Sanis haben sich zuerst um den Betreuer gekümmert und mich gar nicht beachtet. Also bin ich wieder aufs Rad gestiegen und habe blutüberströmt die letzten Kilometer ins Ziel zurückgelegt.» Dort wird Zweifel sofort ins Spital gebracht, wo ein Schädelbruch diagnostiziert wird. «Zum Glück der einzige schwere Unfall meiner Karriere.»

Auch nach seinem Rücktritt 1989 bleibt Zweifel dem Radsport erhalten. Seither betreut er in Zusammenarbeit mit Bicycle Holidays Max Hürzeler im Frühling und Herbst eine Radvermietung im Hotel Delta im Süden Mallorcas (www.radsportferien.ch). «Anfangs habe ich noch Touren begleitet, inzwischen konzentriere ich mich auf Vermietung, Verkauf und Reparatur von Velos.» Nur in der Schweiz steigt er in seiner Freizeit noch gelegentlich aufs Rad. Bei Querrennen ist er aber nur noch Zuschauer und denkt mit Wehmut an die alten Zeiten zurück. «Früher gab es in der Schweiz pro Jahr rund 30  Querrennen, gegenwärtig noch etwa 10. Die Jungen wollen heute alle nur noch Mountainbike fahren.»


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