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Warum?

Was macht eigentlich ...

Von: Andy Fischer

09. Dezember 2013

Franz Vonlanthen, Ex-Boxer?

«Was macht eigentlich Franz Vonlanthen?», fragte uns ein Leser. «Franz wer?», fragten wir uns selber und begannen zu recherchieren. Und stiessen auf einen der erfolgreichsten Schweizer Boxer überhaupt.

Vonlanthen wurde zwischen 1949 und 1953 fünfmal in Serie Schweizer Meister im Fliegengewicht. Seine Kämpfe trug er im Volks- und im Limmathaus vor Hunderten Zuschauern aus. Er war populär, wurde auf der Strasse angesprochen und erhielt sogar Autogrammwünsche aus dem fernen Afrika.

Der gelernte Bäcker-Konditor war bekannt dafür, dass er im Ring Saures verteilte. «Ich gewann sehr oft durch K. o.», lacht der 84-Jährige milde. Trotz Erfolg im Sport – reich wurde er damit nicht. «Da gab es nichts zu verdienen, wir waren damals fast alle reine Amateure. Aber wir hatten grossen Spass an unserem Sport», lacht er. Und seine Frau Helene ergänzt: «Nicht einmal Sanitäter waren damals während des Trainings zugegen. Einmal kam Franz mit offenen Augenbrauen nach Hause. Er flickte sie mit einem Bostitch. Das vergesse ich nie.»

Bereits mit 25 Jahren hörte Vonlanthen mit dem Boxen auf und gründete eine Familie. Sein Geld verdiente der dreifache Vater unter anderem beim «Tagblatt der Stadt Zürich» als Portier, bei den SBB und die letzten 28 Jahre als Servicemonteur in der Maschinenbranche.

Heute lebt er zusammen mit seiner Frau in einer schmucken Wohnung in Schwamendingen. Inzwischen taugen seine lädierten Gelenke nicht mehr für Bergwanderungen, seinen sportlichen Kick holt er sich beim Schiessen. Und auch da ist er wie beim Boxen treffsicher. Helene Vonlanthen zeigt nicht ohne Stolz eine Auszeichnung, die ihr Mann kürzlich mit dem Karabiner (300 Meter)gewann.


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