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Warum?

Was macht eigentlich...

Von: Jan Strobel

02. Dezember 2014

Claudio Minder, Ex-Mister Schweiz

Als Claudio Minder im Juni 2000 zum Mister Schweiz gewählt wurde, hing eine Wolke der Missgunst über der Wahlnacht. Mitkonkurrenten bezweifelten in gehässiger Eitelkeit die Richtigkeit des Resultats. Minder, der Zollbeamte, habe den Titel nicht verdient. Der breiten Öffentlichkeit war der kleinmütige Zwist unter den Beaus herzlich egal. Sie mochten den «offenherzigen» Mann mit seiner «gewaltigen Ausstrahlung».

Minder absolvierte in der Folge mit eiserner Disziplin das manchmal überaus peinliche Pflichtprogramm eines Misters. «Es war ein spannendes Jahr, schön allerdings war es nicht», sagt Minder im Rückblick. «Aber damals wusste ich nicht, was auf mich zukommen würde. Wenn mich heute jemand zur Mister-Wahl vorschlagen würde, würde ich ihn auf den Mond schiessen», schmunzelt der 34-Jährige. Gleichwohl öffneten sich ihm dank des Titels einige Türen. Der gläubige Christ verantwortete auf SRF 1 Beiträge für die Sendung «Fenster zum Sonntag» oder arbeitete als Radiomoderator. 2006 zog er sich aus dem Scheinwerferlicht zurück, um sich in der Modebranche zu verwirklichen. In Zürich eröffnete er die Boutique für das Label My Mui. Doch als der Modekonzern Prada mit seiner Tochterfirma Miu Miu eine Zivilklage einreichte, musste der Jungunternehmer das Geschäft wieder schliessen. Seine neue Berufung fand er in der Schuhindustrie.

Seit 2008 führt Minder zusammen mit Geschäftspartner Karl Müller das Unternehmen Joya. «Unsere Schuhe sind technische Produkte, in die Biomechanik und eine eigens entwickelte Sohlentechnologie einfliessen», erklärt Minder. Produziert werden die komplexen Joya-Schuhe in Südkorea. Bis vor kurzem befand sich ein Fertigungsbetrieb allerdings auch in der nordkoreanischen Sonderwirtschaftszone Kaesong – unter ständiger Überwachung des sozialistischen Regimes. «Wir haben uns mittlerweile aus Kaesong zurückgezogen und produzieren nur noch in Südkorea.» Das Geschäft mit den Schuhen läuft zu Minders vollster Zufriedenheit. «Und dafür bin ich enorm dankbar.»

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