Lina Button gewährt auf ihrem neuen Album «Who’ll Be Here» einen Einblick in ihr Innenleben. (Foto: Fredrik Ahlm)

Ein Blick ins Innere

Zwei Jahre liess sich die Zürcherin Lina Button Zeit für ihr neustes Werk. Nun hat sie mit «Who’ll Be Here» ein sehr persönliches Album veröffentlicht.

Die Blätter haben sich verfärbt, die Wärme ist der Kälte gewichen, der Herbst ist eingekehrt. Es ist eine Zeit, in der viele Menschen melancholisch werden.

Mit «Who’ll Be Here» hat die Zürcher Musikerin Lina Button das perfekte Album für diese Jahreszeit veröffentlicht. Auf allen elf Songs schwingt immer ein Hauch von Melancholie mit. Die 36-Jährige beschäftigt sich mit nächtlichem Stadtwandern und Katertagen, toxischen Liebesgeschichten und der Sehnsucht nach Freiheit, sie singt über Antriebslosigkeit sowie die Angst vor der eigenen Schwäche. «Wer wird da sein, wenn es uns schlecht geht? Wie allein sind wir im Leben?», fragt sie sich beispielsweise im Titeltrack.

Lina Button will ihre Hörerschaft aber nicht in diesem Gefühl der Nachdenklichkeit allein zurücklassen, sondern sie an die Hand nehmen, mit ihr eine Reise antreten, um den alten Ballast abzustossen und mit positivem Blick weiterzugehen. «Ich hoffe, dass sich die Hörerinnen und Hörer in den Texten wiedererkennen und auch Kraft daraus schöpfen können. Ich finde, es lohnt sich, das Album durchzuhören, da die Themen bei den meisten Menschen etwas zum Klingen bringen können», so die Sängerin, die im Kreis 4 lebt.

Mit Platten aufgewachsen

Musik spielte im Leben von Lina Button, bürgerlich Brigitt Zuberbühler, schon immer eine wichtige Rolle: «Aufgewachsen ohne Fernseher, hörten wir immer Platten und sangen gemeinsam Lieder», erinnert sie sich an ihre Kindheit. In der vierten Klasse lernte sie klassische Gitarre zu spielen, aber eine Karriere als Popstar hatte sie nicht im Sinn. «Ich schrieb zwar während der Pubertät bereits meine ersten Songs, dachte aber nie daran, diese zu veröffentlichen.»

Erst, als Button Musik- und Bewegungspädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste studierte, traute sie sich, ihr Schaffen einem breiteren Publikum zu präsentieren. «Die Rückmeldungen waren so positiv, dass ich mich entschloss, ein Album aufzunehmen.» Mit 25 Jahren sollte sich dieser Wunsch erfüllen. Eine deutsche Plattenfirma entdeckte den Myspace-Account der Zürcherin und war von ihrem Sound begeistert.

Ein persönliches Werk

«Who’ll Be Here» ist nun das bereits vierte Album von Lina Button, die sonst auch mit der Kinderliederband Silberbüx auf der Bühne steht. Ihr neustes Werk nutzte sie, um sich neu zu erfinden: «Zwar blicke ich zufrieden auf mein bisheriges Schaffen zurück. Doch gerade beim letzten Album stand ich unter enormem Zeitdruck, wodurch in einigen Songs nicht diese Leidenschaft steckt, die ich mir jeweils selber zum Ziel setze.» Für «Who’ll Be Here» liess sie sich daher zwei Jahre Zeit, sodass jedes Lied vor der Veröffentlichung genug gedeihen konnte. Produziert wurde das Album, das elektronischere Einflüsse enthält als die Vorgänger, von Luca Burkhalter (Baba Shrimps). Für ihn hat Lina Button nur lobende Worte übrig: «Er verstand von Beginn weg, was ich wie ausdrücken wollte. Gemeinsam verpassten wir meiner Musik dann den von mir gewünschten Stil, sodass ein eigener Sound entstehen konnte. Dadurch wurde es ein sehr persönliches Werk.»

Live zu sehen ist die Künstlerin unter anderem am 20. Dezember in Dübendorf. Eine grössere Tour, die auch nach Zürich führt, ist für nächstes Jahr geplant.

Weitere Informationen:
Lina Button, «Who’ll Be Here» gibt es als CD, als MP3 oder zum Streamen. www.linabutton.ch

CDs zu gewinnen!

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