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Kultur

Die Musik der Zürcherin Rita Roof bewegt sich zwischen Pop und Reggae. (Bild: PD)

Ein Schritt ins Sonnenlicht

Von: Christian Saggese

20. April 2021

Rita Roof machte sich in den letzten Jahren einen Namen als Backgroundsängerin von Acts wie Dodo und Phenomden. Nun startet die Wipkingerin solo durch. Ihr Debütalbum ist soeben erschienen. 

Über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich hervorragend streiten, aber in einem Punkt dürften sich alle einig sein: Rita Roof besitzt eine der individuellsten und kraftvollsten Powerstimmen der Schweiz. Etablierte Künstler wie Lo & Leduc, Nemo, Phenomden, Dodo und Steff la Cheffe wissen das schon lange und haben die Musikerin in den letzten Jahren als Backgroundsängerin mit an Bord geholt – beispielsweise für Dodos Hit «Hippie-Bus», nur um ein prominentes Beispiel zu nennen. Und mit Phenomden tourte sie während fünf Jahren durch die Schweiz, Deutschland und Österreich.

Nun startet Rita Roof solo durch: «Den Plan hatte ich schon lange, wollte als alleinerziehende Mutter aber warten, bis mein Sohn eigenständiger wird und ich die Zeit finde, mich vollumfänglich der Musik zu widmen», sagt sie. Dies sei nun der Fall. Letzten Freitag re­leaste die 39-Jährige ihr Debütalbum «Stimm I Mir». Ein gelungenes Werk, das sich zwischen Reggae und Pop bewegt. Ehrliche, autobiographische Texte wechseln sich ab mit Lyrics, die die Hörerschaft einfach glücklich machen sollen. Wie beim Song «Bella Vita». In diesem wird nicht nur das Zusammensein zelebriert, sondern es ist auch eine wunderschöne Hommage an die Limmatstadt: «Ich liebe Zürich, und vor allem meinen Wohnort Wipkingen. Ein Quartier, das dank seiner Nähe zum Gewässer und zum Wald einfach perfekt liegt, um auch einmal dem Trubel der Stadt zu entkommen.»

Ein weiteres Lied, das einem im Ohr bleibt, ist die dritte Singleauskopplung «Telefon». Eine musikalisch sehr fröhliche Nummer, in der sich Rita Roof panisch auf die Suche nach ihrem Handy macht. Es ist Tanzmusik, gepaart mit Sozialkritik: «Es ist schon unglaublich, wie oft der Mensch sein Telefon aus der Hosentasche zieht und einfach draufblickt. Oder wie oft Menschen aneinander vorbeikommunizieren, weil jeder sein Handy in der Hand hat. Da gehen so viele schöne und persönliche Momente verloren», bedauert sie. Apropos persönliche Momente: Diese teilt Rita Roof bei Stücken wie «Ample» oder «Abe an Fluss» mit der Hörerschaft. Bei ersterem behandelt sie unter anderem die Trennung von ihrem damaligen Partner und wie sie danach sich als Single-Mutter neu orientieren musste. In eine ähnliche Richtung geht der Song «Samurai», der gleichzeitig auch eine Motivationshymne ist und die Menschen ermuntern soll, «schwierige Zeiten durchzuhalten und sich nicht von diesen überwältigen zu lassen. Es kommen immer bessere Zeiten».

Dodo als Türöffner

Rita Roof wurde als Nicole Tejada in Guatemala geboren und wuchs danach die ersten Jahre in den USA auf. Mit elf Jahren kam sie in die Schweiz und lebt seit längerem in Wipkingen. Ihre Musikbegeisterung begann bereits als Kind. «Ich liebte die kraftvollen Stimmen von Whitney Houston oder Mariah Carey, sang deren Lieder immer mit.» Musikalisch entdeckte sie in den Teenagerjahren den Reggae für sich, besuchte viele Konzerte und kam dadurch auch mit der Szene der jamaikanischen Musik in Kontakt. Insbesondere ihre Freundschaft mit Musiker Dodo habe ihr danach so manche Tür geöffnet. Dieser war auch massgeblich an der Produktion von Rita Roofs Soloalbum beteiligt, aber auch Nemo oder Dabu von Dabu Fantastic hätten ihren Songs den letzten Feinschliff gegeben. «Nun hoffe ich, dass die neusten Corona-Lockerungen es ermöglichen, meine Songs bald live auf der Bühne präsentieren zu dürfen.»

«Stimm I Mir» von Rita Roof gibt
es als CD, MP3 und auf den
Streamingportalen.
www.ritaroof.ch

 

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