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Kultur

Luka Dumanic, einst Sänger von Joules, startet nun solo durch. (Bild: PD)

Liebe in der Luft

Von: Christian Saggese

07. Juli 2020

Wer die Musik von Joy Division und Interpol mag, sollte sich den 10. Juli vormerken. Dann veröffentlicht der Wollishofer Dumanic seine erste EP. 

Wer erinnert sich noch an die «Mini Playback Show»? Charmant bot Moderatorin Marijke Amado den Jüngsten eine Bühne, um bekannte Popsongs Playback zu performen. Auch Klein Luka Dumanic sass damals vor dem Fernseher. «Als ein Kind mit dem Song ‹Radio Ga Ga› von Queen aufgetreten ist, war ich hin und weg. Nicht wegen der Performance, aber das Lied hatte sofort mein Herz erobert», erinnert sich der Wollishofer. «Ich holte mir Töpfe und versuchte den Takt nachzuspielen. Das war der Moment, als die Musik zu einem elementaren Bestandteil meines Lebens wurde.»

Ein Instrument erlernte er zwar nie, stattdessen verlässt er sich seither auf seine stärkste Waffe: seine tiefe, einprägsame Stimme.

Nun, gut 30 Jahre später, wird die Leidenschaft Musik um ein Kapitel reicher. Nach zehn Jahren als Mitglied der Band Joules veröffentlicht Luka Dumanic am kommenden Freitag, 10. Juli, seine erste Solo-EP mit dem Titel «Love is Dead».

Aus dem Gefühl heraus

«Love is Dead», auf Deutsch «Liebe ist tot» – das klingt düster. Hat der Künstler etwa ein gebrochenes Herz? «Nein. Meine Songtexte dürfen auch nicht autobiografisch verstanden werden, obwohl zwangsläufig immer ein Funken Wahrheit enthalten ist», so der 36-Jährige. Dass sich die sechs Songs auf der EP in erster Linie um die Liebe drehen, sei zudem nicht geplant gewesen. «Ich setze mich nicht hin und versuche, einen möglichst populären Song aus verschiedenen Bauteilen zusammenzusetzen. Vielmehr nehme ich, beispielsweise bei einem Spaziergang, stark äussere Einflüsse auf. Daraus entstehen Songfetzen, die sich letztlich in meinem Kopf zu einem Gesamtwerk zusammensetzen. Und während den Vorbereitungen zur EP scheint viel Liebe in der Luft gewesen zu sein.»

Mit der Band Joules spielte Dumanic einst fetzigeren Garage Rock à la «The Strokes». Nach zehn Jahren trennte sich die Gruppe allerdings aufgrund künstlerischer Differenzen. Solo kann sich der Zürcher nun noch stärker seinen Vorlieben widmen. Die EP «Love is Dead» enthält klassische Postpunk- und New-Wave-Elemente von Joy Division und The Cure, gleichzeitig sind aber auch modernere Einflüsse von Acts wie Interpol und White Lies spürbar. «Generell lasse ich mich aber ungern schubladisieren, insbesondere, da ich die Freiheit haben möchte, mich immer wieder neu zu erfinden.» So gehe die zweite EP, die aktuell in Arbeit ist, bereits in eine etwas andere Richtung, werde synthielastiger. Zu sehr ins Detail gehen möchte er aber diesbezüglich noch nicht, geht es doch aktuell darum, die vorerst ausschliesslich digitale Veröffentlichung von «Love is Dead» zu feiern.

Rund ein Jahr feilte der Singer-Songwriter an der EP herum. Er schrieb die Texte und programmierte am PC ganz grob die Melodien. Dann schickt er das Werk an die Influx-Studios, konkreter an Inhaber Slade Templeton. «Er verstand sofort meine Intentionen und sorgte somit für die perfekte musikalische Umsetzung der Lieder.» Mit dem Gesamtwerk ist Luka Dumanic äusserst zufrieden. Ideal für einen ersten Einblick sei die Single «15 Days», die auf Youtube zu finden ist. Sein persönlicher Favorit heisst «Daydream», «eine eingängige Nummer, etwas poppiger als der Rest. Generell dürfte sich die Antwort nach dem Lieblingssong aber täglich ändern, hat es doch Lieder für allerlei Gefühlslagen dabei».

Mit Joules spielte der Wollishofer einst an grossen Anlässen wie dem Zürich Openair und dem Openair am Greifensee, zudem waren sie unter anderem Support für die belgische Rockband Triggerfinger. Auch solo möchte er bald wieder auf die Bühne, deswegen sieht er sich momentan nach Musikern um, die ihn live begleiten können. Die gelungenen Songs hätten es auf jeden Fall verdient, auch live ihr Publikum zu finden.

Weitere Informationen:
Die EP «Love is Dead» von Dumanic gibt es ab dem 10. Juli auf den bekannten Streamingportalen.

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Leserkommentare

Alice Dumanic -

Vor 3 Jahren 9 Monaten  · 
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