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Album

Rita Angelone (46) hat zwei Kinder (8½ und 6½) und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

Herzblut

Von: Rita Angelone

02. September 2014

Ich wollte auf Ihre vielen Fragen zu meinem Sinneswandel eingehen und Ihnen erklären, weshalb ich mich ausgerechnet jetzt entschieden habe, weniger zu arbeiten, wo doch beide Jungs nun fast den ganzen Tag ausser Haus sind und ich den lange ersehnten Freiraum für meine berufliche Entfaltung wieder zurückerlangt habe.


Doch als ich während der letzten Tage versuchte, meinen Gedanken nachzugehen, dabei aber ständig vom turbulenten Alltag in diesen ersten chaotischen Schulwochen auf den Boden der Realität zurückgeholt wurde, war ich mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob ich wirklich einen Sinneswandel vollzogen hatte oder ob ich am Ende mein Arbeitspensum nicht doch besser weiter aufgestockt und alles Familiäre irgendwie outgesourct hätte . . .


Als ich mich dann am Sonntagabend hinsetzte, um Ihnen zu schreiben, blieb ich dann vor dem Fernseher hängen, weil mich die Studiogäste der «Sportarena», die sympathischen Rodriguez-Brüder, in ihren Bann zogen: Diese drei so talentierten wie liebenswürdigen jungen Fussballer, deren Erziehung ihren engagierten Elten so vieles abverlangt hatte. Nun wusste ich aber wieder, was ich Ihnen schreiben wollte! Doch just in diesem Moment erreichte mich die – typisch italienisch – äusserst kurzfristige Information, dass am Montagnachmittag die Kurse in Italienisch und Kultur starten würden. Statt Ihnen weiter zu schreiben, machte ich mich also subito an die Neuorganisation meiner Arbeitswoche, schob Termine von rechts nach links, um mir den Startnachmittag freizuhalten.


Als ich abends nach einem Marathon zwischen Pontius und Pilatus erschöpft, aber glücklich nach Hause lief, an der einen Hand den Älteren, an der anderen den Jüngeren und beide Ohren voll von fröhlichen Berichterstattungen zum abgelaufenen Schultag, da wusste ich: Wenn Sie mich so sehen würden, würden Sie haargenau verstehen, was ich letzte Woche unter Sinneswandel gemeint habe und wo und weshalb ich künftig mein Herzblut vermehrt einsetzen will.

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