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Album

Muslime in der Armee

Von: Sacha Beuth

18. Juli 2023

Klartext

Vor einigen Tagen sorgten Bilder von knienden Schweizer Soldaten muslimischen Glaubens, die ein Feldgebet verrichteten, für Schlagzeilen – und bei mir für einen inneren Zwiespalt. In mir kämpfte der überzeugte Demokrat gegen den misstrauischen Verfechter der abendländischen Kultur. Letzterer sieht in der äusserst heterogenen Struktur des Islam und der Art, wie dieser Glaube vielerorts ausgelegt wird (unter anderem Unterdrückung der Frauen und Homosexuellen), eine Religion, die nicht zu den westlich- freiheitlichen Werten der Schweiz passt und zu ihrer Armee erst recht nicht. Dennoch obsiegte der Demokrat in mir. Wenn man Religionsfreiheit zu den elementaren Werten unserer Nation zählt, dann müssen diese auch unsere muslimischen Mitbürger in Anspruch nehmen können. Vor allem diejenigen, die bereit sind, unsere Werte nötigenfalls mit ihrem Leben zu verteidigen. Folglich ist es absolut richtig, ihnen zur Ausübung ihrer Religion, wenn immer möglich, die nötige Infrastruktur und Zeit zur Verfügung zu stellen. Handkehrum gilt aber ebenfalls, dass im Zweifelsfall – und besonders im Ernstfall – für den Soldaten nebst persönlichen Sympathien oder kultureller Verbundenheit auch die Religionsfreiheit hinter den Interessen des Landes zurückzustehen hat. Was selbstverständlich nicht nur für muslimische, sondern auch für alle anderen Landesverteidiger gilt.

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