mobile Navigation

Album

Doris Fiala ist Nationalrätin der FDP und besitzt ein PR-Büro.

Niemand ist zu unbedeutend ...

Von: Doris Fiala

27. August 2014

Als Aussenpolitikerin versuche ich von jedem Auftrag, den ich für die Schweiz im Ausland tätigen darf, etwas mit nach Hause zu nehmen. Nein, nichts Materielles, sondern Erfahrungen nehme ich mit im Gepäck! Ich frage mich jedes Mal nach Sitzungen im Europarat oder nach jeder Wahlbeobachtung: «Was lerne ich daraus? Was bedeutet das in der Konsequenz für unser Land?» Nach der Wahlbeobachtung in der Türkei vom 10. August war ich beeindruckt von einer scheinbar beiläufigen Aussage, die wir von Vertretern der ­Opposition hörten, die so ihren Kampfgeist zum Ausdruck bringen wollten. Bei der Anhörung der Repräsentanten der Oppositionskandidaten, im Vorfeld zum Wahlsonntag, war auf einer Folie humorvoll, aber sehr vielsagend folgende Weisheit zu lesen: «Wenn du denkst, du seist zu unbedeutend oder zu klein, um Einfluss nehmen zu können, so stell dir vor, du liegst im Bett im Dunkeln, im gleichen Zimmer mit einer surrenden Stechmücke …!»

Niemand ist zu klein oder zu unbedeutend, vermeintlich Unveränder­bares zu beeinflussen. Wir können uns alle als «Stechmücke» erweisen, indem wir an Abstimmungen und Wahlen teilnehmen, unsere Meinung bekunden und den «politischen Gottesdienst stören». Dies gilt gerade auch in politischen Belangen, bei welchen wir fast den Mut verloren haben, sie mit zu beeinflussen. Zu oft höre ich von Mitbürgerinnen und Mitbürgern: «Ich kann da ja eh nichts machen und eh nichts ändern!» – «Stimmt ganz und gar nicht», rufe ich Ihnen allen zu! Nur unser Land hat die Möglichkeit der so intensiven Mitbestimmung, dank der direkten ­Demokratie! Sie alle sind deshalb bedeutend. Wäre dem nicht so, könnten wir ja ebenso gut ein anderes politisches System wählen. Solange wir aber dieses unser einmaliges System ­haben, ist jede «Stechmücke» willkommen. 

zurück zu Album

Artikel bewerten

Gefällt mir 1 ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare