Dario Steffen liebt Trams und hat sich gewünscht, einmal im Führerstand mitzufahren. Christian Ammann, VBZ-Leiter Betrieb Tram (r.), und VBZ-Ausbilder und Prüfungsexperte Thomas Humbel (M.) machen zusammen mit der Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe diesen Traum wahr. Bilder: Sternschnuppe

Darios Traum wird wahr

Dario Steffen wünschte sich, im Führerstand eines Trams mitzufahren. Die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe und die VBZ machten seinen Traum wahr. Das «Tagblatt» war am grossen Tag dabei.

Dario liebt Trams. Er träumt schon lange davon, einmal im Führerstand eines Züri-Trams mitzufahren und Passagiere zu befördern. Die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe und die VBZ machen seinen Traum wahr. Dario ist 15 Jahre alt und lebt mit Zerebralparese. Er ist körperlich stark eingeschränkt, mit dem Elektro-Rollstuhl aber mobil, so spielt er leidenschaftlich gern Powerchair Hockey. Vor allem aber ist er ein grosser Tram-Fan. «Trams faszinieren ihn, seit er klein ist», sagt sein Mami Michèle Steffen. Hoffnungsvoll hat sie sich an die Kinderhilfe Sternschnuppe gewandt.

Seit 30 Jahren erfüllt die Stiftung Herzenswünsche von Kindern und Jugendlichen mit einer Krankheit oder körperlichen Beeinträchtigung. Im Tramdepot Kalkbreite wird alles für die grosse Fahrt vorbereitet. Weil Darios Elektro-Rollstuhl im Führerstand keinen Platz hat, hievt ihn seine Mutter in den weniger breiten Dusch-Stuhl, gurtet ihn an, damit er nicht herausfallen kann. Darios Fahrt im Flexity-Cockpit der Linie 2 beginnt. Er ist begeistert von der ganzen Technik. «Hoi», ruft er laut, hebt die Hand und grüsst die anderen Trampiloten, die ihm unterwegs begegnen. Christian Ammann, VBZ-Leiter Betrieb Tram, sitzt am Steuer, erklärt mit Freude jeden Knopf und jede Funktion. Auch VBZ-Ausbilder und Prüfungsexperte Thomas Humbel nimmt sich Zeit für seinen besonderen Fahrgast. «Ich finde es toll, dass wir Darios Wunsch erfüllen können. Dieser Tag ist auch für mich etwas ganz Besonderes.» Auch Andreas Hörschelmann, VBZ-Team-Coach Betrieb Tram, ist bei der Wunscherfüllung mit von der Partie, erzählt Wissenswertes über die Welt der Trams. Und natürlich fährt Darios Mami mit und macht Erinnerungsfotos von ihrem Sohn. Sie kämpft mit Tränen der Rührung. «Es freut mich sehr, ihn so glücklich zu sehen.»

Janine Schmid, Mitarbeiterin Sternschnuppe und Wunschfee, hat sich dafür eingesetzt, dass Darios Traum wahr wird, und die VBZ mit ins Boot geholt. «Um einen Wunsch zu erfüllen, braucht es das Engagement aller Involvierter. Wir sind dankbar, dass die Wünsche der Kinder auf offene Ohren stossen.» Dario darf mehrere Stunden ganz vorne mitfahren, im Tram der Linie 2, von Schlieren bis zum Bahnhof Tiefenbrunnen, durch die Bahnhofstrasse und am Bürkliplatz vorbei, wo der Zürichsee in der Sonne glitzert. «Das ist so cool», freut sich Dario.

3600 Wünsche erfüllt

Die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe tut alles, um die Wünsche kranker Kinder wahr werden zu lassen. Einen bekannten Fussballer treffen, einen Tag lang Lift im höchsten Gebäude der Stadt fahren, auf einem Pferd am Strand galoppieren. «Die Wünsche sind so verschieden wie die Kinder, die sie hegen. Wir geben unser Bestes, alle zu erfüllen», sagt Nicole Sami, Geschäftsleiterin der Sternschnuppe. Die Stiftung finanziert sich durch Spenden. Die Teams in der Stadt Zürich und in Lausanne werden von zahlreichen Freiwilligen unterstützt. «In den letzten 30 Jahren durften wir rund 3600 Herzenswünsche erfüllen. Wir schenken den Kindern Freude und holen ihnen einen Stern vom Himmel.»

Weitere Infos: www.sternschnuppe.ch

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