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Grafik zur Netzentwicklungsstrategie 2040. Bild: PD

Die Stadt der ÖV-Ringe

Von: SB/RED

23. Januar 2024

Bei der Netzentwicklungsstrategie 2040, die gestern von Stadtrat Michael Baumer und den VBZ präsentiert wurde, setzt die Stadt unter anderem auf modulare Ringsysteme. Diese sollen die polyzentrische Entwicklung von Altstetten und Oerlikon als Mobilitäts-Hubs stärken und die Innenstadt entlasten.

Dass in der Stadt Zürich die Verkehrssituation immer schwieriger und Massnahmen immer dringlicher werden, ist allgemein bekannt. So hat das Zürcher Tram- und Busnetz laut einem Communiqué des Stadtrats an verschiedenen Knotenpunkten seine Leistungsfähigkeit erreicht. Die prognostizierte Verdichtung der Stadt, die von einem Bevölkerungswachstum von 100 000 Einwohnern und 40 000 neuen Arbeitsplätzen bis im Jahr 2040 ausgeht, verstärke den Handlungsbedarf. Hinzu komme das städtische Netto-Null-Ziel bis 2040. Um dieses zu erreichen, sei eine verstärkte Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf einen leistungsfähigen und elektrifizierten öffentlichen Verkehr (ÖV) notwendig.

Investition in die Zukunft

Die Aufgaben will die Stadt mit der Netzentwicklungsstrategie 2040 (NES 2040) angehen, die gestern Dienstag im Tramdepot Kalkbreite von Stadtrat Martin Baumer, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe, und VBZ-Direktor Marco Lüthi den Medien präsentiert wurde. Kern der Strategie ist ein modulares ÖV-Ringsystem, das besonders im Norden und Westen der Stadt, wo die Bevölkerung besonders stark wächst, umgesetzt werden soll (siehe auch Grafik). Auch für die Innenstadt ist ein Ringsystem vorgesehen, um diese zu entlasten. Michael Baumer unterstrich dabei die tragende Rolle der VBZ für die städtischen Nachhaltigkeitsziele. «Wir müssen heute in die Mobilität von morgen investieren. Das modulare ÖV-Ringsystem schafft die Voraussetzungen, damit wir auch für künftige Generationen eine umweltverträgliche und effiziente Mobilität gewährleisten können.»

Die Realisierung der Netzausbauten soll in Etappen erfolgen. Bei der ersten Etappe liegt der Fokus auf dem Tram Affoltern, das bereits Bestandteil der Netzentwicklungsstrategie 2030 war. Hinzu kommt die Tramtangente Nord, die gemäss VBZ-Direktor Marco Lüthi «der Stadtentwicklung einen Impuls verleiht und die Polyzentrik in Oerlikon unterstützt». Darüber hinaus verbessere die Tramverlängerung von Altried nach Wallisellen oder Dübendorf die Verknüpfung von Stadt und Agglomeration. In Zürich West braucht es nebst der Tramspange Hardturm mit der Tramverbindung Bahnhof Altstetten in Höhe der Europabrücke einen weiteren Zugang zum Bahnhof Altstetten. Dieses «Herzstück» des äusseren Rings stärkt die städtische Vernetzung über das Gleisfeld und verbindet die Kreise 5 und 9. Weitere Infrastrukturmassnahmen optimieren das Bus- und Tramnetz. Dazu gehören die Optimierungen im Busnetz Altstetten, die Verlängerung der Buslinie 32 zum Hönggerberg, die Verlängerung der Linie 72 nach Adliswil, die Elektrifizierung der Linien 69 und 80 sowie die Verlängerung der Linie 6 nach Altstetten.

Direkt von West nach Nord

Ab 2040 liegt der Fokus dann auf dem inneren Ring im Zentrum der Stadt. Hier sind zwischen Albisriederplatz und Milchbuck / Irchel zusätzliche Kapazitäten und direkte Verbindungen aus dem Entwicklungsschwerpunkt Zürich West in die nördlichen Stadtquartiere geplant. Dazu soll eine neue Tramverbindung über die Hardbrücke und im Anschluss entweder via Rosengartenstrasse oder mit einem Tunnel via Bahnhof Wipkingen und Schaffhauserplatz zum Irchel führen. In den 2050er-Jahren will man schliesslich mit dem Hönggerbergtunnel und einer Weiterführung Richtung Oerlikon den äusseren Ring schliessen.

Die Kosten für die Traminfrastrukturen der drei Etappen werden auf 1,9 bis 2,5 Milliarden Franken geschätzt. Darin sind allerdings die Massnahmen aus der letzten Netzentwicklungsstrategie, die 2013 erarbeitet wurde, nicht enthalten. Dies betrifft das Tram Affoltern, dessen Realisierung bis 2030 geplant ist. Ebenfalls nicht enthalten sind Betriebs- und Folgekosten für neue Tram- und Busstandorte. Kostenträger sind Kanton, Stadt und Bund, der sich über sein Agglomerationsprogramm an solchen Vorhaben beteiligt.

Weitere Informationen: www.vbz2040.ch

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