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Jeannette Herzog, Geschäftsleiterin Züri Fäscht. Die Rasenanlagen werden fürs grosse Volksfest mit speziellem Bodenschutz geschützt. Bild: GH

"Es wird ein Fest für alle"

Von: Ginger Hebel

29. Juni 2023

Volksfest: Dieses Wochenende, vom 7. bis 9. Juli, findet das Züri Fäscht statt. Geschäftsleiterin Jeannette Herzog über die Sicherheit am grossen Volksfest, Nachhaltigkeit und Neuerungen. 

Das Züri Fäscht, eines der grössten Schweizer Volksfeste, ging erstmals 1951 über die Bühne. Seit 1976 wird das Sommerfest in seiner heutigen Form durchgeführt. Wegen Corona wurde es verschoben und findet nun an diesem Wochenende statt.

Das Züri Fäscht steht vor der Tür. Das OK-Team ist seit vier Jahren mit der Planung beschäftigt. Was waren die Herausforderungen?

Jeannette Herzog: Besonders herausfordernd war es, die Planung für das Züri Fäscht nach der schwierigen Corona-Pandemie wieder zu aktivieren. Es sind so viele verschiedene Organisationen involviert. Auch die grösseren und längeren Drohnenshows sind in der Durchführung komplex. Hinzu kamen unsere strengen Bemühungen rund um Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Erwartet werden 2 Millionen Menschen. Bei schönem Wetter werden möglicherweise noch mehr Besuchende kommen. Sind Sie auf den Grossandrang vorbereitet?

Ja. Das gesamte Areal wird permanent überwacht. Wir haben eine starke Polizei-Präsenz, auch private Sicherheitsfirmen sind vor Ort. Crowd-Management ist ein sehr wichtiges Thema. Wir sind jeden Meter des Festgeländes abgelaufen, um kleinste Stolperfallen zu entfernen. Sonnenschirme oder Tische auf dem Areal, die den Publikumsfluss stören könnten, wurden umplatziert. Auch Musik-Bühnen werden so aufgestellt, dass sie keine Durchgangswege versperren. Zudem versuchen wir bewusst, Besucherspitzen zu brechen, beispielsweise, indem wir ein drittes Feuerwerk ins Programm integriert haben.

Das erklärte Ziel: Den Abfall um die Hälfte zu reduzieren. Es wird ein Depot-System für PET und Alu eingeführt, damit die Wertstoffe in den Recycling-Zyklus zurückgeführt werden können. Lassen sich Abfallberge dadurch verhindern?

Ein Züri Fäscht kann eine Gesellschaft nicht erziehen. Es funktioniert nur, wenn sich alle Mühe geben und Flaschen und Dosen nicht einfach auf den Boden werfen. Aber die Leute sind sensibilisiert und wir hoffen, dass alle mitmachen und vom verbesserten Abfallmanagement profitieren. Es gibt im Grunde keine Ausrede mehr, nicht zu entsorgen. Es sind auch viele freiwillige Helferinnen und Helfer vor Ort, die überfüllte Kübel leeren und die Abfalltrennng kontrollieren.

Das Züri Fäscht ist ein Volksfest. Was wird Familien geboten?

Neu haben wir beim Hafen Riesbach ein Familienland mit Hüpfburg aufgebaut. Im Arboretum gibt es ein Kino-Familienland, Kamel-Reiten mit dem Zoo und eine Kinderkrippe. Hier können Eltern ihre Kleinen abgeben und eine Attraktion auch zu zweit geniessen. Obwohl ich betonen möchte, dass das Züri Fäscht ein Fest für alle ist.

Das schlimmste Szenario?

Ein Personenunfall. Wir tun alles, damit das Fest friedlich über die Bühne geht und es alle geniessen können. Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle. Es macht immer alles mehr Spass, wenn es nicht regnet.

Das Züri Fäscht kostet zwischen 8 und 9 Millionen Franken. Liegen Sie im Budget?


Finanziell ist es dieses Jahr ein sehr herausforderndes Fest aufgrund der Teuerung und weiteren Faktoren. Aber wir werden es schaffen. Wir arbeiten mit Sponsoren und verschiedenen Partnern zusammen, zudem unterstützt uns die Stadt mit grossen Eigenleistungen und Infrastruktur. Uns war wichtig, die Platzgelder nicht zu stark zu erhöhen, denn die Branche hat stark gelitten.

Nach Grossanlässen ist Urin- Gestank ein Problem. Lösung?


Wir stellen an verschiedenen Orten festinstallierte Toiletten auf, vergrössern die bestehenden Züri-WC-Anlagen. Nach Corona ist das Bedürfnis nach Hygiene spürbar. Es wird einen Fest-Bändel geben, damit die Leute die Toiletten besuchen und sich die Hände waschen können.

Als Geschäftsleiterin des Züri Fäscht liegt Ihnen der Umweltschutz besonders am Herzen.

Sehr. Wir arbeiten eng mit Grün Stadt Zürich zusammen. Erstmals gibt es am Züri Fäscht speziellen Bodenschutz auf den Rasenanlagen. Auch die Bäume werden eingezäunt, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Die Seeanlagen sind etwas vom Schönsten, was wir in Zürich haben. Es darf nicht sein, dass die Natur wegen eines Festes leiden muss.

 

Eine Auswahl an vielen Höhepunkten im Überblick:

Das Züri Fäscht ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Freitag, 7. Juli:
17 Uhr: Stadthausanlage: Züri Fäscht-Eröffnung mit Stadtpräsidentin Corine Mauch, OK-Präsident Albert Leiser und Musiker Marc Sway, Stadtmusik Zürich & Schmaz
17:00-04:00: Lindenhof: Züri Biergarten – Spezialitätenplatz, Volkstanzbühne und Schlagerparty. Die Veranstaltung ist auch für Gäste mit körperlichen Beeinträchtigungen zugänglich
17:00-05:00: Auf dem ganzen Festareal (vom Central bis zum Zürihorn und vom Hauptbahnhof bis zur Landiwiese) über 300 Markstände,
150 Festplätze mit Musik, Konzerte und DJs, Unterhaltung und Events.
Kino im Innenhof des Landesmusuems
Laufend, ganzes Festareal:  Über 70 Chilbigeschäfte. Die Chilbi auf dem Sechseläutenplatz bleibt noch eine Woche länger
22.30 Uhr: Feuerwerk «Love the Life» von Parente Fireworks Group
Mitternacht: Zehnminütige ewz-Drohnenshow mit 300 Drohnen
Samstag, 8. Juli
Laufend, ganzes Festareal: einzigartige Shows an Land und im Wasser wie Wakeboard-Shows und Drachenboot-Rennen, Artistik in der Luft
22.30 Uhr: Feuerwerk «Klassik» von IP Innovative Pyrotechnik GmbH
Mitternacht: ewz-Drohnenshow
01.00 Uhr: Feuerwerk «Best of Pop-Rock» von IP Innovative Pyrotechnik GmbH
Sonntag, 9. Juli:
10:00-14:00: Hafen Riesbach: Kanu Polo Schweizermeisterschaften   
10:00-21:00: Flieg über die Limmat mit der Zip-Line
22.30 Uhr: ewz-Drohnenshow   

Alle Infos: www.zuerifaescht.ch oder auf der Züri-Fäscht-App

 

 

 

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