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Die Swiss Life Arena in Altstetten, Heimat der ZSC Lions, könnte nach ersten Plänen Austragungsort für Eishockeypartien bei Olympia 2030 sein. Bild: PD

Olympia 2030: Zürich wäre bereit

Von: Sacha Beuth

15. August 2023

Gegenwärtig findet bei Swiss Olympic die Evaluation für eine Durchführung der Olympischen Winterspiele 2030 in der Schweiz statt. Dabei käme der Stadt Zürich eine wichtige Rolle zu. Doch nicht alle sind von dem Vorhaben begeistert.

Auf der Suche nach einem Austragungsort für die Olympischen Winterspiele 2030 hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Frühjahr 2023 auch bei Swiss Olympic und einigen Schweizer Sportverbänden angeklopft und erste Gespräche über eine mögliche Bewerbung geführt. Das Vorhaben wurde von diesen positiv aufgenommen und eine Evaluation gestartet, ob eine Bewerbung der Schweiz für 2030 (oder auch für Winterspiele zu einem späteren Zeitpunkt) sinnvoll und machbar ist. Dies wird laut Swiss Olympic noch mehrere Wochen dauern. Falls die Machbarkeitsstudie in allen Parametern positiv ausfällt und die Bevölkerung das Vorhaben unterstützt, will das nationale olympische Komitee den Dialog mit dem IOC intensivieren und eine Bewerbung anstreben. Bislang hatte die Schweiz 1928 und 1948 jeweils in St. Moritz Olympische Spiele ausgetragen. Danach scheiterten mehrere Anläufe dazu.

So liegt vorerst auch nur eine Grobplanung für Olympia 2030 vor. Derzufolge sollen die Spiele nicht nur an einem Ort oder einer Region, sondern zur effizienteren Infrastrukturnutzung in der ganzen Schweiz stattfinden. Dabei könnte die Stadt Zürich als Host City, das Stadion Letzigrund für die Eröffnungsfeier, die Swiss Life Arena der ZSC Lions als Austragungsstätte mehrerer Eishockey-Partien und das Hallenstadion für weitere Eissport-­Wettkämpfe dienen.

Bei zwei Stadionbetreibern stösst die Idee schon mal auf Gegenliebe. «Es wäre super, wenn die Winterspiele 2030 in der Schweiz stattfinden würden und sich das Hallenstadion am Event beteiligen könnte», findet Phi­lipp Musshafen, CEO der AG Hallenstadion. «Wir sind nach wie vor in der Lage, eine Eisfläche in der Halle herzustellen. Die Infrastruktur für entsprechende Wettkämpfe wie Eiskunstlauf oder Curling bereitzustellen, wäre somit kein Problem.» Wichtig sei jedoch, dass sich Swiss Olympic möglichst bald entscheide, damit man die Daten rechtzeitig blockieren könne. Die ZSC Lions lassen ausrichten, dass «als Sportorganisation unser Herz selbstverständlich für Olympische Spiele im eigenen Land schlägt», man sich aber zum derzeitigen Zeitpunkt nicht weiter dazu äussern will.

Bei der Stadt Zürich war Olympia 2030 bisher kein Thema, wie das Präsidialdepartement schreibt. Man verweist aber auf einen Stadtratsbeschluss von 2016 auf eine Anfrage zur Mitkandidatur der Olympischen Spiele 2026, der eine generell positive Haltung des Stadtrates zeigt («Falls sich Swiss Olympic und der Bund für eine Schweizer Kandidatur für die Olympia 2026 aussprechen sollten, in der die Einbindung der Stadt Zürich vorgesehen und sinnvoll ist, wäre die Stadt Zürich gern bereit, entsprechende Gespräche zu führen»).

Von den politischen Parteien begrüsst die FDP das Vorhaben, auch weil der Event «den Charakter unserer Stadt als internationale Kultur- und Sportstadt» hervorheben würde, so Gemeinderat Përparim Avdili. Allerdings sollten keine Anlagen und Infrastrukturen gebaut werden, die nicht langfristig auch für ausserhalb der Spiele genutzt werden können. Die bislang übliche (Mit-)Übernahme einer Defizitgarantie lehnt die FDP ab. Die SVP steht dem Vorhaben laut Gemeinderätin Camille Lothe zwar nicht begeistert, aber dennoch offen gegenüber. Entscheidend sei, dass sich die Kosten im akzeptablen Rahmen bewegen und das Volk über eine allfällige Durchführung des Anlasses das letzte Wort habe. Für die übrigen angefragten Parteien war die Zeit für eine Antwort zu kurz oder die zuständige Person konnte nicht erreicht werden.

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