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Wasser marsch: Per Mausklick setzt Stadtrat Michael Baumer die erste Pumpe des neuen Pumpwerks Schindlergut an der Nordstrasse 45 in Gang. Bild: SB

Pumpen für mehr Versorgungssicherheit

Von: Sacha Beuth

04. Juli 2023

Am letzten Freitag hat Stadtrat Michael Baumer das neue Pumpwerk Schindlergut in Betrieb gesetzt. Mit diesem wird nicht nur die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser in Zürich Nord erhöht, sondern auch Energie gespart. 

In Zürich wird Trinkwasser durch die Wasserversorgung mittels eines unterirdischen Leitungsnetzes transportiert. Aufgrund der Höhenunterschiede ist dieses in Druckzonen unterteilt. Die am tiefsten gelegene Zone ist die Limmatzone. Von dort wird das Trinkwasser unter anderem über eine Anhöhe in die Glattzone, die primär Zürich-Nord und einige Vertragsgemeinden im Glatttal mit Trinkwasser versorgt, gepumpt. Bis vor wenigen Tagen war die Versorgung des Areals nur aus der Hanglage möglich. Das Wasser wurde im Seewasserwerk Lengg aufbereitet und dann über das Leitungsnetz ins erhöhte Reservoir Strickhof gepumpt. Von dort fand dann die Verteilung in die tiefer gelegenen Haushalte und Betriebe von Zürich Nord und der Vertragsgemeinden statt.

Seit letzten Freitag besteht nun eine weitere Option. An diesem Tag eröffnete Michael Baumer, Vorsteher des Departements Industrielle Betriebe, das neue Pumpwerk Schindlergut an der Nordstrasse 45. Von diesem kann nun Wasser über eine ebenfalls neue Trinkwasserleitung nicht nur ins Reservoir Strickhof, sondern auch direkt in oben erwähnte Region geführt werden. «Dies im Hinblick auf künftige Entwicklungen von besonderer Wichtigkeit. Denn einerseits rechnen wir in den kommenden Jahren gerade bei Zürich Nord mit einem grossen Bevölkerungswachstum. Andererseits können wir bei Engpässen unserer Partnergemeinden, wie es sie in trockenen Sommern schon gab, leichter aushelfen. Und wir haben mehr Flexibilität, um anstehende Leitungssanierungen durchführen zu können», erklärte Baumer bei der Inbetriebnahme des Pumpwerks den vor Ort anwesenden Medienvertretern. «Mit der direkten Verbindung der beiden Zonen ist die Versorgungssicherheit für die nächsten Generationen gewährleistet.»

833 000 Liter pro Stunde

Begonnen hatte das Projekt im April 2021. Als Erstes wurden die unterirdischen Trinkwasserleitungen beim Reservoir Strickhof und entlang des Schindlerparks verlegt. Dann folgte im August 2021 der Start zum Bau der beiden Pumpwerke Schindlergut und Strickhof. «Anschliessend wurden in der Kulisse des Milchbucktunnels die Verbindungsleitungen angebracht, wofür teilweise der Tunnel­ für den Verkehr gesperrt werden musste», erläuterte Projektleiter Adrian Rieder. Die Gesamtkosten für die Leitungen und die beiden Pumpwerke betrugen rund 24 Millionen Franken, was in etwa gleichbedeutend mit dem Kredit ist, den das Volk im September 2020 mit einem rekordverdächtigen Ja-Stimmen-Anteil von 93 Prozent gutgeheissen hatte.

Das neue Pumpwerk Schindlergut beinhaltet vier Pumpen, wobei maximal drei in Betrieb sind und eine als Redundanz, also Reserve, dient. Auf diese Weise ist es möglich, pro Stunde 833 000 Liter Wasser zu befördern. Trotz dieser enormen Leistung wird dennoch Energie gespart. Laut Angaben der Wasserversorgung kann die Reduktion im Vergleich zur vorherigen Situation je nach Fördermenge und betrieblicher Disposition bis zu zehn Prozent betragen.

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