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Mit Slogans, die nostalgische Gefühle wecken sollen, will die VBZ neue Trampilotinnen und Trampiloten gewinnen. Bild: SB

VBZ sucht Ü50-Personal mit 80er-Hits

Von: Sacha Beuth

16. Januar 2024

Den VBZ fehlen Trampilotinnen und Trampiloten. Um diesen Missstand zu beheben, hat der Verkehrsbetrieb eine aussergewöhnliche Werbekampagne gestartet, die insbesondere Personen über 50 Jahren ansprechen soll.

Wer mit über 50 Jahren eine Arbeitsstelle sucht, hat es trotz Fachkräftemangel oft schwer. Nun sorgen die VBZ für Licht am Horizont. Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich benötigen dringend mehr Trampilotinnen und -piloten und sprechen in ihrer neuen am 8. Januar lancierten Personalkampagne gezielt auch ältere Semester an. Und dies auf eher ungewöhnliche Weise: «Wir suchen Trampilot*innen, die auf dem ersten Game Boy Tetris spielten», lautet etwa ein Slogan. Oder: «Wir suchen Trampilot*innen, die noch zu Nenas 99 Luftballons im Volkshaus abhoben.» Weitere nehmen zu Silberbeefy, Aerobic mit Jane Fonda, Dirty Dancing, dem Aufnehmen der Hitparade mit Kassetten-Recordern, Puch Maxi, Marcel-Scheiner-Rüeblijeans, Roxy Parties und Radio-24-Sendungen vom Piz Groppera Bezug. Den Annoncen in den Medien, Fahrzeugen und Verkaufsstellen der VBZ und an ausgewählten ÖV-Haltestellen ist ein Zusatztext beigefügt, der darauf hinweist, dass auch über 50-Jährige herzlich willkommen sind und die Ausbildung bei vollem Lohn stattfindet.

Zu Unrecht benachteiligt

Doch warum sind die VBZ so an der Ü50-Generation interessiert? Und wieso dieser Bezug zu den Hits der 80er Jahre? «Viele Unternehmen konzentrieren sich bei der Suche nach Talenten hauptsächlich auf junge Mitarbeitende und lassen die Gruppe der über 50-Jährigen ausser Blick. Die leistungsbereite Generation Ü50 wird auf dem Arbeitsmarkt zu Unrecht oft benachteiligt. Indem wir diese Menschen auf eine ungewöhnliche Art ansprechen, erhoffen wir uns weitere Erfolge bei der Rekrutierung neuer Trampilot*innen und Busfahrer*innen. Selbstverständlich sind aber auch weiterhin alle anderen Alterskategorien willkommen», erklärt Leo Herrmann, Mediensprecher der VBZ. Und mit dem Bezug zu den 80ern wolle man bewusst nostalgische Gefühle wecken. «Die jüngste Personalkampagne holt die anvisierte Generation 50 plus lustvoll mit Erlebnissen und ‹Modesünden› ab, die ihr aus ihrer Jugendzeit in Erinnerung sind.» Die Reaktionen auf die Kampagne beziehungsweise auf einzelne Sujets seien laut VBZ bisher durchwegs positiv. Einen «Publikumsliebling» könne man noch nicht ausmachen. Bislang sei es auch nicht so, dass sich nur die anvisierte Zielgruppe auf das Stellenangebot melde. «Vielmehr bewerben sich bei uns potenzielle Fahrdienstmitarbeitende aller Alterskategorien, was uns sehr freut», betont Herrmann.

Egal, ob man nun der Ü50-Generation angehört oder nicht, müssen Bewerbende bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Dazu gehören neben Eigenschaften wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit ein definitiver Führerausweis der Kat. A1 oder höher, Deutschkenntnisse mindestens auf Niveau B2, keine Einträge im Informationssystem Verkehrszulassung des Bundes und im Strafregister, keine Rot-Grün- Sehschwäche und die Schweizer oder EU-/EFTA-­Staatsbürgerschaft. Wer ausgewählt wird, muss erst eine 43-tägige Ausbildung absolvieren. Dies allerdings bei vollem Lohn. Dieser liegt bei einer 100-Prozent-Anstellung zwischen 68 000 und 78 000 Franken pro Jahr, zuzüglich Zulagen für Nacht- und Sonntagseinsätze.

Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/vbz

Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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