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Bild: Zürich Tourismus

Zürich gibt Vollgas

Von: Ginger Hebel

28. Februar 2024

Rekordjahr: Der Tourismus ist zurück. Letztes Jahr kamen knapp 20 Prozent mehr Gäste nach Zürich. Doch die chinesischen Reisegruppen fehlen seit Corona. 

Zürich ist als Reiseziel beliebt. Vor allem bei Gästen aus der Schweiz, die rund einen Drittel aller Logiernächte ausmachen. Stark gewachsen sind aber auch die Übernachtungen der Gäste aus Nordamerika, Südostasien, Indien, den Golfstaaten und aus den europäischen Ländern wie Grossbritannien, Frankreich und Italien. Im letzten Jahr verzeichnete die Tourismusregion Zürich knapp sieben Millionen Logiernächte. Die Region erstreckt sich von Baden und Winterthur über die Stadt Zürich und die Flughafenregion bis nach Rapperswil und in den Kanton Zug. 2023 schlägt das bisherige Rekordjahr 2019 um 6,5 Prozent. Die Stadt Zürich verzeichnete mit 3 831 641 Logiernächten ebenfalls ein Plus von 16,6 Prozent. Thomas Wüthrich, Direktor von Zürich Tourismus, ist voller Freude. «Wir haben mit einem guten Jahr gerechnet. Diese Rekordzahlen haben uns aber dennoch überrascht.» Er ist überzeugt: «Wir sind auf dem richtigen Weg, Zürich gemäss unserer Vision zu einer nachhaltigen und lebenswerten Premium-Destination mit Ferienqualität zu entwickeln, die von unseren Gästen und der Zürcher Bevölkerung gleichermassen wahrgenommen wird.»

Zürich als Ausgangsbasis

Der Nachholbedarf sei seit der Pandemie noch immer sehr gut spürbar, auch bei Gästen aus dem Ausland. Von Zürich aus ent- decken viele die Schweiz, reisen auf den Titlis, aufs Jungfraujoch. Allerdings sei die Hochphase des chinesischen Massentourismus womöglich vorbei. Die chinesischen Reisegruppen fehlen nach wie vor. Was Thomas Wüthrich dennoch freut: Trotz Wachstum und Rekordjahr sei Zürich weit weg von Übertourismus. Unter dieser Entwicklung leiden besonders Städte wie Venedig und Barcelona. «Wir beobachten die Entwicklung genau, damit das nicht passiert. Es braucht laufend neue Massnahmen und Aktivitäten, um die Destination weiterzuentwickeln und ihre Position im Tourismusmarkt zu stärken.»

In Personal investieren

Zürich Tourismus habe das angestrebte Ziel erreicht: Die Anzahl Privat- und Geschäftsreisender sei mittlerweile absolut ausgewogen. Wüth­rich setzt sich weiterhin für eine Belebung der Innenstädte ein. Dazu gehören auch längere Ladenöffnungszeiten, vor allem sonntags. «Einkaufen ist nun mal sehr wichtig für den Städtetourismus.» Auch Michael Böhler, Präsident der Zürcher Hotellerie, ist sehr zufrieden mit der Entwicklung in der Branche. Er leitet das Mercure Zürich City in Altstetten (ehemals Aja Resort). «Die Hotellerie entwickelt sich gut, auch wenn der Pro-Kopf-Umsatz in den Restaurants nicht mehr so hoch ist wie auch schon.» Die Leute würden viel kurzfristiger buchen, «daher fehlt die Planbarkeit». Im Januar und Februar seien sie stark unter Druck gestanden, die Buchungslage für den Sommer sehe aber gut aus. Der Fachkräftemangel hat sich seiner Meinung nach etwas gelegt. «Jetzt geht es primär darum, Mitarbeitende zu halten», betont Böhler.

Es sei entscheidend, ins Team zu investieren. Hotelier-Kollegen würden über die 4-Tage- und 40-Stunden-Woche diskutieren, auch Benefits seien wichtiger denn je. Darunter Mitarbeiteressen und Teamausflüge oder die Vergütung des Zug-Billetts. «Einen neuen Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin suchen zu müssen, kann sehr teuer werden. Darum ist es so wichtig, gutes Personal zu halten», ist Böhler überzeugt. Auch Nachhaltigkeit ist im Tourismus ein zentrales Thema. Um Food Waste zu vermeiden und Lebensmittel zu retten, arbeitet auch das Mercure Zürich City Hotel mit der Organisation «Too good to go» zusammen. Interessierte können morgens vorbeikommen und in bereitgestellter Tupperware den Zmorge vergünstigt mitnehmen. Michael Böhler: «Dadurch wird beim Frühstücksbuffet praktisch kein Essen mehr weggeschmissen.»

Was ist Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

 

 

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