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Auf dem Parkplatz Fischerstube hat es aktuell nur noch 29 Abstellfelder. Bild: SB

Zürihorn: Ärger wegen Parkplatzabbau

Von: Sacha Beuth

28. Juni 2023

Bereits wegen des Baus der Energiezentrale von Energie 360 ° wurden die Abstellplätze beim Parkplatz Fischerstube arg reduziert. Nun droht weiterer Abbau – was Gastrobetreiber Christian Kramer verärgert, da es seine Existenz gefährdet.

Rund 120 öffentliche Parkplätze standen den Besuchern des Zürihorns beim Parkplatz an der Bellerivestrasse einst zur Verfügung. Dann begann im Sommer letzten Jahres der Bau einer unterirdischen Energiezentrale von Energie 360 °, der eine temporäte Reduktion auf nur noch 29 Abstellfelder mit sich brachte. Ein Umstand, der Christian Kramer schon damals um seine Existenz fürchten liess. «Ein grosser Teil des Umsatzes im Lakeside erzielen wir mit Banketten. Deren Teilnehmer reisen vorab mit Autos an», erklärt Christian Kramer, Verwaltungsrat der Kramer Gastronomie AG, zu der das Lakeside gehört.

Nun kommt es wegen eines Stadtratsbeschlusses vom 14. Juni 2023 zu noch mehr Ungemach. In diesem bewilligt der Stadtrat Werkleitungsarbeiten auf dem Parkplatz Zürihorn, die im Oktober 2023 beginnen und bis Herbst 2024 dauern sollen. «Für die Kanal- und Werkleitungsarbeiten können wir noch nicht genau sagen, wie viele der gegenwärtigen Parkplätze während der Bauarbeiten noch für den eigentlichen Zweck genutzt werden können. Es muss aber damit gerechnet werden, dass in dieser Phase zeitweise gar keine Parkplätze zur Verfügung stehen», schreibt dazu das Tiefbauamt.

Die Massnahmen sind der Grund, weshalb sich Kramer von Seiten des Tiefbauamtes getäuscht fühlt. «Das Lakeside ist für uns eine «Lebensader», in die ich in den letzten sechs Jahren fünf Millionen Franken investiert habe. Im Vorfeld zu den Investitionen hat mir der damalige Vorsteher des Tiefbauamts (Filippo Leutenegger, die Red.) schriftlich versichert, dass es zu keiner Reduktion der Parkplätze kommt. Später kam plötzlich die Mitteilung, dass es zu Parkplatzeinschränkungen kommen werde, diese aber spätestens Mitte 2023 beendet seien. Und jetzt ist von Herbst 2024 die Rede.» Das Tiefbauamt betont derweil, dass die Anforderungen an die Baustellen von Projekten zwischen Planung und Realisierung natürlicherweise laufend Änderungen erfahren. Diese seien fachlichen Güterabwägungen geschuldet. Die ak- tuellen Einschränkungen wegen der Werkleitungsarbeiten und der Energiezentrale seien nur vorübergehender Natur. Nach Beendigung der Bauarbeiten würden die Parkfelder laufend wieder markiert. Danach folge die Wiederherstellung der Oberfläche des gesamten Areals. «Die Oberfläche wird neu Versickerungsflächen für Regenwasser beinhalten, die zum Teil zulasten von Parkplätzen erstellt werden.» Wie viele der einst 120 Autoabstellplätze konkret dafür geopfert werden, stehe noch nicht fest. Eine Information, die Kramer nicht nur verärgert, sondern die ihm auch neu ist. «An einem Gespräch am letzten Montag wurde dies erstmals vage angedeutet.» Dem Unternehmer reicht es. «Neben den genannten Investitionen in Millionenhöhe hatte ich seit Beginn massive Einbussen von mehreren 100 000 Franken. Wenn die Zusicherung des Tiefbauamts bezüglich Einschränkungen nicht eingehalten wird, gehe ich bis vor das Bundesgericht.»

Nebst dem Lakeside sind auch andere umliegende Gastrobetriebe von der Problematik betroffen. Vorab die Fischerstube. Eine Anfrage, inwieweit die Parkplatz-Reduktion Einfluss auf den Geschäftsgang hat, wollte die Commercio AG, zu der die Fischerstube gehört, jedoch nicht beantworten.

Ihre Meinung zum Thema? echo@tagblattzuerich.ch

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