mobile Navigation

Stadtratskolumne

Karin Rykart

Plötzlich Stadträtin

Seit dem 1. Juni bin ich nun Vorsteherin des Sicherheits­departements. Diese Tatsache hat keinen News-Wert mehr. Hingegen wollen viele Menschen – Freunde, Nachbarinnen, Gemeinderäte, Mitarbeiterinnen – wissen, wie es sich anfühlt, wenn man «plötzlich» Stadträtin ist. Ob ich gut angekommen bin im neuen Amt, ob ich mich schon eingearbeitet habe.

Nun, ich bin noch nicht ganz angekommen, aber fast. Jedenfalls bin ich schon da. Was ich nach diesem ersten Monat sagen kann: Das Stadtratsamt ist noch spannender, als ich es mir ausgemalt habe – die Themenvielfalt ist enorm, die Fragen und Aufgaben sind sehr nah dran an den Menschen, die hier in Zürich leben, arbeiten oder uns als Touristen besuchen. Ich treffe viele Leute und habe manchmal – wenn die Zeit es zulässt – die Gelegenheit, sie kennen zu lernen. Das alles gefällt mir und macht mir Freude. 

Es sind viele Eindrücke, die man als neue Stadträtin gewinnt. Wenn ich nach einem Arbeitstag am Abend ins Bett sinke, denke ich: Hat das tatsächlich alles heute stattgefunden? Und wenn ich am nächsten Morgen mit dem Velo ins Büro fahre, sehe ich die Stadt ein bisschen mit anderen Augen. Mir fallen Dinge auf, die ich früher nicht gesehen habe, eine neue Verkehrstafel beispielsweise oder die Dauer des Intervalls bei einer Ampel, ich schaue dem Polizeiauto und dem Rettungswagen mit Blaulicht etwas länger nach und stelle mir vor, wie sich die Männer und Frauen, die ich jetzt meine Mitarbeiterinnen nennen darf, in Gedanken auf ihren Einsatz vorbereiten. 

Jemand grüsst mich. Und da, noch eine, die lächelt. Ich grüsse freundlich zurück, wenn Leute auf der Strasse denken, dass sie mich doch von irgend woher kennen.

zurück zu Stadtratskolumne

Artikel bewerten

Leserkommentare

Keine Kommentare

Für diesen Eintrag werden keine Kommentare mehr angenommen