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Stadtratskolumne

Windelphasen des Lebens

Von: Daniel Leupi

In meinem Umfeld häufen sich zurzeit bei Kolleginnen und Freunden einerseits Geburten und andererseits, dass Eltern zu Pflegefällen werden. Meinem eigenen Lebensalter entsprechend tritt ersteres natürlich weniger oft auf als früher, letzteres hingegen viel mehr.

Beides ist mit viel Aufwand verbunden und bringt die Eltern (bei den Kindern) beziehungsweise die Kinder (bei den Eltern) mitunter an die Leistungsgrenze. Das lässt sich unschwer an den Augenringen ablesen. Und dass die Betroffenen deutlich weniger Zeit für Einladungen, Kino oder Sport haben.

Auch wenn das Windelwechseln bei meinen Kindern schon länger her ist, kann ich mich etwa noch gut daran erinnern, dass während dieser Zeit der Bedarf an Züri-Säcken mindestens doppelt so hoch war wie zuvor und danach. Wir alle mögen uns an die eine oder andere Geschichte im Zusammenhang mit Windeln erinnern – lustige, komische, mühsame, vielleicht auch traurige Geschichten.

Für mich gehört es daher zum ganz normalen Lebenszyklus, dass wir diese Leistungen für diejenigen Menschen erbringen, die noch nicht, respektive nicht mehr selbstständig sind.

Entsprechend habe ich mal festgestellt, dass wir in unserem Leben fünf Windelphasen erleben: die erste, wenn man selber ein Baby ist. Die nächste folgt, wenn die eigenen Kinder auf die Welt kommen. Die dritte meist dann, wenn der Nachwuchs Nachwuchs hat. Die vierte Windelphase kann kommen, wenn die eigenen Eltern gebrechlich werden und zum Schluss braucht man vielleicht selber wieder welche.

So ist das Leben.

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