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Danke, Smartphone!

Normalerweise lässt mich das jährliche Enthüllungsbrimborium um das neueste iPhone-Modell kalt. Normalerweise wird das erste markttaugliche Smartphone aber auch keine zehn. Dass noch nicht drei von vier Schweizern eines in der Tasche hatten, kommt mir nicht wie ein läppisches Jahrzehnt her vor, sondern wie eine andere Zeitrechnung.

Prä-Smartphone-Romantiker kommen jetzt wohl ins Schwärmen: darüber, wie schön das Leben war, als noch nicht alle obsessiv ihr Smartphone am Wickel hatten, als wir für Prokrastination noch Fantasie beweisen mussten und sich der Alltag nicht über zig Kanäle abspielte. – Böse, verführerische Technik? Aber nein! Eher unser Unvermögen, damit umzugehen. Ob das Smartphone Dauerablenker ist oder funktionaler Helfer, haben wir selbst in der Hand.

Zumindest zum Jubiläum kann man sich den Kulturpessimismus in die Haare schmieren. Deshalb sage ich für einmal Danke: dafür, dass ich nie wieder verzweifelt den Weg suchen muss, ich stets eine Taschenlampe dabeihabe und mich kein Regen mehr überraschen kann. Vor zehn Jahren sah das ganz anders aus.

19. September 2017

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