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Album

Abschied für immer

Von: Ginger Hebel

27. September 2022

Das Grab, die letzte Ruhestätte. Für viele Hinterbliebene ist es wichtig, dass es einen Ort gibt, wo sie sich den Verstorbenen nah fühlen und trauern können. Doch nichts ist und bleibt für immer, auch Gedenkstätten nicht. Ab 8. November werden auf den städtischen Friedhöfen zahlreiche Gräber und Nischen aufgehoben und geräumt. Auf dem Friedhof Schwandenholz in Seebach beispielsweise sind es 183 Erdbestattungs-, 321 Urnen- und neun Kindergräber. Auf dem Friedhof Sihlfeld, dem grössten der Stadt, sind es gar 666 Urnengräber. Viele Menschen haben diese Gräber jahrelang besucht und sie liebevoll mit Blumen und Kerzen geschmückt. Doch nach Ablauf der obligatorischen Ruhezeit von 20 bis 22 Jahren werden sie automatisch aufgehoben, Steine und Bepflanzungen entfernt, die menschlichen Überreste verbleiben in der Erde. Mit der Grabfeldräumung verschwindet ein bedeutungsvoller Ort endgültig. Dieser erneute Abschied kann sehr schmerzhaft sein und seelische Wunden aufreissen. Das Bestattungsamt und die Landeskirchen organisieren in den kommenden Wochen deshalb eine Gedenkfeier (stadt-zuerich.ch/gedenkfeiern). Angehörige können sich vom Grab ihrer Liebsten verabschieden. Eine schöne Geste, auch wenn der Schmerz dadurch nicht verfliegt.

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