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Das Schweizer Uhrenhandwerk

Von: PD

31. August 2021

Wer kein Produkt von der Stange will, wer auf Image und Qualität steht, kommt an Uhren "Made in Swiss" nicht vorbei. Bei Namen wie Rolex, Omega und Breitling horchen die Menschen auf. Nicht wenigen sind sie Inbegriff für Luxus und Status schlechthin. Doch was macht gerade diese Fabrikate so begehrenswert?

Eine Teilantwort gibt uns die Geschichte des Schweizer Uhrenhandwerkes. Sie geht zurück auf eine lange Tradition. Mitte des 16. Jahrhunderts nahm sie mit der Verbreitung tragbarer Zeitmesser Fahrt auf. Insbesondere waren es die Uhrmacher um Genf sowie im Jurabogen, die sich mit der Anfertigung kleiner Chronometer beschäftigten. Vorangebracht durch eingewanderte hugenottische Glaubensflüchtlinge verschmolz uhrmacherisches Können mit einheimischer Gold- und Silberschmiedekunst. Das Handwerk blühte auf und die Cabinotiers, so nannte man die Uhrmacher, bauten ihre Handelsbeziehungen aus. Ausgang des 18. Jahrhunderts belieferten sie Kunden bis in den Orient hinein und um 1890 kam weltweit die Hälfte aller exportierten Uhren aus der Schweiz. Da allerdings war die Zeit der kleinteiligen Hand- und Heimproduktion längst vorbei. Die industrielle Massenproduktion bestimmte die Branche. Das tut sie bis heute, ausgenommen einiger Schweizer Uhrenhersteller, die ihre Fabrikate von A bis Z mit handwerklichem Geschick noch im eigenen Haus zusammensetzen.

Rolex - die Nummer eins des Schweizer Uhrenhandwerks

Gegenwärtig gibt es in der Schweiz über 300 Uhrenfabriken, die sich mit dem Label "Made in Swiss" schmücken. Das dürfen sie auch, solange sie das Uhrwerk im Land montieren und dessen Bestandteile zu mindestens 50 Prozent aus dem Inland stammen. Dennoch bestehen zwischen den einzelnen Firmen Unterschiede. Real sind es lediglich eine Handvoll, die den Markt zu 50 Prozent unter sich aufteilen. Die unbestrittene Nummer eins ist Rolex. Weltweit ist die Firma mit 5 Milliarden CHF das umsatzstärkste und bekannteste Schweizer Uhrenlabel. Zertifizierte Rolex-Uhren hängen an den Handgelenken vieler Berühmtheiten. Das kommt nicht von Ungefähr, denn diese auf höchstem Niveau gefertigten Uhren sind Schmuckstücke und der Inbegriff für Luxus. Der Marke dicht auf den Fersen folgen die unter dem Dach der Holding Swatch agierenden Uhrenhersteller Omega, Longines und Tissot. Umsatzstark ebenso im Milliardenbereich schließen sich Cartier, Patek Philippe und Audemars Piquet an. Auch das in Biel beheimatete Unternehmen Breitling sowie TAG heuer aus La Chaux-de-Fonds gehören wie noch einige andere zum Herstellerkreis preisintensiverer Armbanduhren.

Das Schweizer Uhrenhandwerk - klein, aber oho

Die Frage, warum Schweizer Luxusuhren so teuer sind, kann man leicht beantworten. Im Kern ist es das aufwendig gefertigte und präzise Gangwerk, das die Hersteller nur wenige Tausend Uhren im Jahr produzieren lässt. In ihnen steckt ein über Generationen weitergetragenes Fachwissen und Können, das seinesgleichen in der Welt sucht. Zudem verarbeiten die besten Schweizer Uhrenmacher ausschließlich erstklassige Materialien und lassen sich natürlich ihren exzellenten Ruf, das Gütesiegel "Made in Swiss" gut bezahlen. Doch wer meint, mit ihren rund 60'000 Beschäftigten wäre die Uhrenindustrie der Schweizer ein und alles, irrt. Lediglich 1 Prozent beträgt ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die hauptsächlich in den Kantonen Neuenburg, Bern, Genf, Solothurn, Jura und Waadt beheimatete Branche ist in dieser Hinsicht zwar klein, was ihren Ruf betrifft aber eine der Größten.

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