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Stefan Urech ist Sekundarschullehrer und SVP-Gemeinderat.

Die M****makis

Von: Stefan Urech

11. April 2023

Kürzlich gab das Baurekursgericht einer Einsprache des Heimatschutzes gegen die Abdeckung zweier historischer «Mohren»-Inschriften in der Altstadt recht und betonte, dass «eine vertiefte Auseinandersetzung mit den denkmalpflegerischen Interessen fehlt». Doch bereits am Tag nach dem Entscheid verkündete der Stadtrat, dass er diesen anfechten würde. Gleichzeitig veröffentlichte er eine Studie der ETH, in der auf 124 Seiten erklärt wird, warum das Wort «Mohr», entgegen dem öffentlichen Empfinden, einen historisch belegten rassistischen Hintergrund haben soll. In diesem Bericht wird der Begriff konsequent durch Sternchen ersetzt. Das sieht dann so aus: M*****. Dass man sich nicht getraut, den eigenen Forschungsgegenstand auszuschreiben, ist unwissenschaftlich und lächerlich.

In ihrer «Studie», die einem aktivistischen Pamphlet entspricht, bündeln die Autoren quer durch die Geschichte ausschliesslich Beispiele, die ihren vorgefassten Standpunkt bestätigen. Was dem widerspricht, wird weggelassen oder uminterpretiert, sodass am Schluss der «Forschung» das gewünschte Resultat herauskommt.

Severin Dressen, der Direktor des Zürcher Zoos, kennt aber offensichtlich den neuesten Stand dieser «Forschung» noch nicht. Am Tag nach der Ver- öffentlichung der Studie präsentierte er stolz zwei «Neuzuzüger im Masoala-Regenwald». Es handelt sich um eine Primatenart der Familie der Lemuren. Die «schwarz gefärb- ten» Neuankömmlinge seien im Masoalagehege anfänglich von den grösseren und stärkeren «Roten Varis» häufig angegriffen worden. Nach nur wenigen Wochen sei der Friede aber wieder so weit einge- kehrt, «dass die beiden Arten trotz natürlicher Machtkämpfe und Rangeleien gut miteinander auskommen». Die Neuzuzüger heissen «Mohrenmakis». Ihr Name erschien im «Tagblatt» ohne Sternchen.

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