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Regine Sauter, FDP-Nationalrätin.

Mehr Risikofreude!

Von: Regine Sauter

23. Januar 2018

Eine erfreuliche Mitteilung kam zu Jahresbeginn von der ETH: 2017 wurden 25 neue Spin-offs gegründet – Unternehmen, die junge Forscherinnen und Forscher während ihres Studiums entwickelt haben. Es geht dabei z. B. um digitale Lösungen, aber auch die Biotechnologie steht im Fokus. Viele dieser Start-ups schaffen es, die erste kritische Phase erfolgreich zu meistern und sich im Markt zu etablieren. Die jungen Leute sind nicht nur clever, sondern sie haben auch Mut und Lust, etwas zu bewegen. Wenn wir vom «Innovationsstandort Schweiz» sprechen, dann meinen wir genau dies: das enge Zusammenwirken von Wirtschaft und Forschung.

Doch dies ist nicht selbstverständlich. Dass Jungunternehmen nach Berlin umsiedeln, weil dort die Rahmenbedingungen einfacher sind, oder Schweizer Start-ups ins Silicon Valley verkauft werden, weil sich hier keine Investoren finden, muss uns zu denken geben. Es darf nicht sein, dass wir hier die Basis für Erfolg schaffen, diesen aber anschliessend anderen überlassen müssen. Handlungsbedarf ist gegeben: Es macht z. B. keinen Sinn, ausländische Doktoranden an der ETH auszubilden, es ihnen aber nachher nicht zu erlauben, in der Schweiz zu bleiben, um ihre Erkenntnisse hier umzusetzen. Oder Start-ups steuerlich gleich zu behandeln wie etablierte Unternehmen. Aber auch unsere eigene Einstellung ist nicht immer hilfreich: Während im Silicon Valley der Grundsatz gilt «Möglichst rasch ausprobieren, Scheitern erlaubt», wird bei uns oft an Lösungen getüftelt, bis sie zu 200 Prozent wasserdicht sind. Da kann es schon einmal passieren, dass einem andere zuvorkommen.

Deshalb mein Wunsch zum neuen Jahr: Bleiben wir innovativ, aber seien wir auch etwas risikofreudiger. Damit wir auch morgen noch eine der erfolgreichsten Volkswirtschaften sind.

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