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Album

Nervige NERFs

Von: Rita Angelone

02. Juni 2015

Kennen Sie diese NERF-Pistolen aus Kunststoff mit Geschossen aus Schaumstoff? Wir kennen sie nun auch, obwohl wir niemals wollten, dass unsere Kinder mit Waffen spielen.

Aber was wollen Sie tun, wenn Ihre Kinder NERFs als Geschenk von ihren Gspäändli erhalten? Nebst einem verdutzten Gesicht bleibt Ihnen nicht viel mehr übrig. Sie können das Geschenk nicht ablehnen. Auch das spätere Konfiszieren wird Ihnen genauso wenig gelingen wie die Dinger kaputtzumachen. Ihnen bleibt nur die Flucht nach vorn und dem Feind ins Auge zu sehen: Sie müssen sich mit der neuen Bedrohungslage auseinandersetzen.

Dabei werden Sie erfahren, dass NERFs ursprünglich durch einen Rugby-ähnlichen Ball mit einem Schweif und mit Pfeifdüsen ausgerüstet als moderne Form von Wurfbällen Bekanntheit erlangten und im Sportunterricht sowie als Training für Leistungssportler eingesetzt wurden. Auch werden Sie erfahren, dass Spielzeugwaffen als pädagogisch tolerierbar gelten. Es sei nicht das Kriegsspielzeug, das das Kinderspiel kriegerisch mache, sondern Kinder spielten von jeher kriegerische Spiele – egal, womit! Fehlen NERFs, funktionieren Kinder halt das Frühstücksbrötli, Legobausteine oder was sonst gerade zur Hand ist, zu einer Waffe um.

Die weisse Flagge ist gehisst, die NERFs sind unter Einhaltung von Kriegsregeln geduldet. Insgeheim hoffe ich, diesen neuen Feind im Haus mit der eigenen Waffe zu schlagen. So wie das Kind einer Bekannten, die dem Feind gar etwas zu tief ins Auge geschaut hat und selber ein blaues davontrug. Diese schmerzliche Erfahrung hat zum sofortigen Waffenstillstand mit anschliessender Entwaffnung geführt.

Rita Angelone (47) hat zwei Kinder (9 und 7) und schreibt jede Woche über den ganz normalen Wahnsinn ihres Familienalltags.

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