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Weniger kann mehr sein

Von: Rita Angelone

24. September 2019

Haben Sie gewusst? Die Schweiz ist nach Holland das Land in Europa mit den meisten Teilzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Besonders beliebt sind Teilzeitmodelle bei Eltern. Gemäss einer Studie von Swiss Life wünschen sich 92 Prozent aller Eltern in der Schweiz ein Teilzeitpensum, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Obwohl sozusagen alle Eltern gerne Teilzeit arbeiten möchten, hat derzeit nur in rund zwei von drei Haushalten mit Kindern ein Elternteil ein reduziertes Arbeitspensum.

Der Hauptgrund für die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität ist – natürlich nicht in allen Fällen, aber doch in vielen – die diffuse Angst, das Geld könnte am Ende des Monats nicht ausreichen. Diffus deshalb, weil die Studie erstaunlicherweise an den Tag gebracht hat, dass mehr als die Hälfte aller Eltern ein Teilzeitszenario nicht bis ins Detail durchgerechnet hat und somit nicht sagen kann, wie sich ein Teilzeitmodell auf das eigene Haushaltsbudget auswirken würde. Weniger Lohn heisst nicht in jedem Fall ein Loch im Familienbudget. Entfallende Fremdbetreuungskosten oder eine tiefere Steuerprogression können den Einkommensausfall zumindest teilweise wettmachen. In Varianten denken und verschiedene Modelle durchrechnen, kann sich lohnen.

Auch wir haben über die letzten Jahre hinweg verschiedene Ansätze ausgelotet, bis wir den für uns stimmigen Arbeits-Mix gefunden haben bzw. bis ich vor vier Jahren sogar gänzlich aufgehört habe, extern zu arbeiten. Die damit verbundenen Einkommenseinbussen nehmen wir als Familie zugunsten von mehr Ruhe und mehr Familienzeit in Kauf bzw. machen sie mit einem sparsameren Lebensstil wett. Weniger kann manchmal mehr sein. Oder zumindest gleich viel, einfach anders.

Blog: www.dieangelones.ch

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