Getrunken
Farbexplosion im Glas
Von: Stine Wetzel
Getrunken in der Kanonaegass Bar
Der Minzeduft steigt einem sofort in die Nase. Die Cocktails werden in der Kanonaegass Bar auf der Theke aufgebaut: ein Miami Heat (Wodka, Cranberrysaft, Gurke und Pfeffer) und ein Woodstock (Gin, Campari, Passionsfruchtsirup, Lime) – zumindest für diese Drinks gibt es keine Minze. Der Miami Heat schmeckt frisch; nach Gurkenlimo mit gepfeffertem Schuss. Aber: Der Cranberrysaft dient wohl nur der tiefroten Optik. Beim Campari-Woodstock macht die Farbexplosion schon mehr Sinn. Er erinnert an ein Fruchtbonbon für Erwachsene: schwer und süss.
Von den Wänden glimmern Miniplättli einhellig in einem Goldton. Sehr chic, aber auch ein bisschen Langstrasse. Auf den 70er-Jahre-Glaslampen sitzt der Staub. Ansonsten ist hier aber nichts angestaubt. Ihre Milieuvergangenheit sieht man der Bar nicht an – aber hier und da die langen Nächte, die freitags und samstags über die Bühne gehen. Heute bekommen die Apéro-Freunde aber sowieso nichts vom Interieur mit: Draussen unter der roten Markise lässt sich einer der letzten lauen Abende dieses Jahres mit dem Glas in der Hand am besten verbringen.
Getrunken: 1 Woodstock, 1 Miami Heat
Geräuschpegel: Angenehmes Stimmengemurmel
Publikum: Durchmischt
Bedienung: Versiert und zuvorkommend
Rechnung: 32 Franken Kanonaegass Bar
Kanonengasse 9
8003 Zürich
Di und Mi 17 Uhr bis 0.30 Uhr, Do 17 Uhr bis 2.30 Uhr, Fr 17 Uhr bis 4 Uhr, Sa 19 Uhr bis 4 Uhr. www.kanonaegass.ch
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