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Gut zu wissen

Beliebtes Spielzeug der 70er Jahre, das in vielen Zürcher Kinderzimmern verbreitet war: View-Master. Bild: ZVG

Piepshow für gross und klein

Von: Sacha Beuth

23. August 2019

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leserin Sabine Anderegg (53) aus Höngg an den View-Master.

«Ich muss etwa sieben Jahre alt gewesen sein, als ich das erste Mal einen View-Master in den Händen hielt. Wir feierten damals Weihnachten in unserer Wohnung im Kreis 6 und das Gerät war mein Weihnachtsgeschenk. Man muss sich vorstellen, dass damals nur Schwarzweiss-Fernseher in den Stuben standen. Nur schon deshalb hatten die Farbdias des View-Master ihren besonderen Reiz. Meistens habe ich mich durch Bildserien von Schmetterlingen oder Geschichten wie Max und Moritz geklickt. Oder mir darauf Ferienfotos angesehen. Wie lange ich damit spielte, weiss ich nicht mehr. Aber als ich von zu Hause auszog, hat meine Mutter den View-Master aufgehoben und nach ihrem Tod haben ihn meine Schwester und ich in der Hinterlassenschaft entdeckt. Wir haben ihn sofort wieder benutzt und dabei kamen auch viele Erinnerungen hoch, wie wir die Fotos mit Nachbarskindern und Schulkollegen angeschaut haben. Klar gibt es heute bessere Projektionsmittel als den View-Master. Aber keines, das diese kindliche Gemeinsamkeit ermöglicht.»

Der View-Master ist laut Wikipedia ein Betrachtungsgerät für stereoskopische Bilder, die als Dias auf einer Kartonscheibe aufgebracht sind. Er hat zwei Gucklöcher mit kleinen Linsen und wird direkt vor die Augen gehalten. Europäische Modelle werden vor eine Lichtquelle (Sonne, Lampe, Tageslicht) gehalten, amerikanische sind auch mit einer eigenen Lampe und Batterien erhältlich. Ein Hebel an der Seite des Betrachters ermöglicht das Weiterschalten zum nächsten Bild auf der Scheibe. Der View-Master wird in angepasster Form immer noch von Mattel produziert und verkauft, ist jedoch deutlich weniger verbreitet als in den 70er Jahren.

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Sabine Anderegg für ihren Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie..

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