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Interview

"Die fehlende Rücksichtnahme in den verschiedensten Lebensbereichen stört mich allgemein"

Von: Janine Grünenwald

19. September 2012

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Martin Mächler, EVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingscafé in Zürich?

Martin Mächler: Das Café Polyterrasse bei der ETH. Ich komme seit 30 Jahren immer wieder her und habe damals schon meine Freundin und heutige Frau hier getroffen.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Mächler: Die fehlende Rücksichtnahme in den verschiedensten Lebensbereichen. Das hat aber nicht speziell mit Zürich zu tun, sondern stört mich allgemein.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Mächler: Ich würde vermutlich nichts ändern. Als Kind hatte ich eine Zahnkorrektur, aber damals waren die noch nicht so gut, wie sie heute sind.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Mächler: Ich versuche eher Partner zu gewinnen, als Gegner zu bekämpfen. Sollte ich dennoch auf einen treffen, dann wünsche ich mir einen fairen Gegner wie etwa Markus Knauss oder Florian Utz, auch Mauro Tuena ist mir auf seine Art sympathisch.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Mächler: Mein Kindheitsheld war Old Shatterhand, meine Vorbilder kennt man nicht, das sind Menschen aus meinem Umfeld.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Mächler: Auf der Maturareise, 1978.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Mächler: Letzte Woche, bei einem Film.

Was ist Ihnen heilig?

Mächler: Ich wäre gerne so flexibel, zu sagen, dass mir nichts in dem Sinne heilig ist, als dass es genau so sein muss, wie ich es mir vorstelle, aber die Privatsphäre von mir und meinem Umfeld ist mir dann doch sehr wichtig.

Glauben Sie an Gott?

Mächler: Ja. Ich bin nicht nur in der EVP, weil ich politisch in der Mitte bin, sondern auch wegen des evangelischen Glaubens.

Welches ist Ihre Lieblingsmusikerin?

Mächler: Alison Krauss, eine amerikanische Countrysängerin mit sehr schöner Stimme.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Mächler: In der Schweiz kaum. Im Ausland, in den Ferien, vielleicht.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Mächler: Wenig. Ich bin der Meinung, dass der Menschenhandel, der im Zusammenhang mit dem Strassenstrich in schrecklichem Ausmass zugenommen hat, viel strikter bekämpft werden muss und daher auch ein Verbot des Strassenstrichs ins Auge gefasst werden soll.

Sie gehen mit Ihre Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Mächler: Bei einem speziellen Anlass wie etwa einem Geburtstag darf es schon was kosten. Wir gehen nicht so häufig auswärts essen.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Mächler: Pfarrer Sieber, von den heute Lebenden; wenn man weiter zurückblickt, ist sicher Alfred Escher ein Favorit.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Mächler: Klassischer Musiker zu werden. Es wurde aber relativ schnell klar, dass ich dafür zu wenig Begabung habe.

Sie sind einen Tag lang König der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Mächler: Ein Gesetz, das die Bedeutung der Familien und der Kinder stärkt. Etwa ein Familienstimmrecht, wo Eltern für ihre minderjährigen Kinder eine Zusatzstimme bekommen.

Was bereuen Sie?

Mächler: Dass ich immer mal wieder zu lieblose Worte verwende.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Mächler: Nach Israel.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Mächler: In dieser Situation würde mich das Essen wohl überhaupt nicht interessieren. Mir wäre es wichtig, Botschaften für die Leute zu hinterlassen, die mir am liebsten sind.

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