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Interview

"Held meiner Kindheit war Kermit der Frosch"

Von: Janine Grünenwald

03. April 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Janine Grünenwald versucht es herauszufinden. Diese Woche: Ann-Catherine Nabholz (44), GLP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingscafé in Zürich?

Ann-Katherine Nabholz: Ein Lieblingscafé in dem Sinne habe ich nicht. Das Le Pain Quotidien am Römerhof ist für mich einfach sehr gut gelegen, direkt auf dem Heimweg.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Nabholz: Infolge des nicht enden wollenden Winters fällt es mir noch viel mehr auf, dass wieder zunehmend Pelz getragen wird. Das verärgert mich.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Nabholz: Vielfalt tut auch uns gut. Ich möchte mich daher dem Schönheitsdiktat nicht unterordnen. Selbstverständlich soll das aber jeder für sich entscheiden.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner, und warum?

Nabholz: Da kann ich keine bestimmte Person nennen. Ich diskutiere und debattiere gern und da ist es angenehmer, wenn das Gegenüber auf andere Standpunkte eingeht.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Nabholz: Nabholz: Held meiner Kindheit war Kermit der Frosch.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Nabholz: An einem Abschiedsfest letzten Herbst.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Nabholz: Diesen Winter, an der Beerdigung einer sehr jungen und aussergewöhnlichen Kollegin.

Was ist Ihnen heilig?

Nabholz: Die Familie, die Meinungsfreiheit und ein Buch, das mich geprägt hat: Mille Plateaux von Gilles Deleuze und Félix Guattari.

Glauben Sie an Gott?

Nabholz: Nicht wirklich. Aber es finden sich sicher auch bei mir Ablagerungen christlicher Wertvorstellungen.

Welche ist Ihre Lieblingsband?

Nabholz: Musik ist mir sehr wichtig und funktioniert für mich als Stimmungsträger. So höre ich – von Punkrock bis zu Jazz – praktisch jeden Tag etwas anderes.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Nabholz: Manchmal.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Nabholz: Diese Frage kann man nur beantworten, wenn man weiss, was die Leute unter Liebe verstehen. Und das soll jeder selber wissen, da will ich mich nicht einmischen.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Nabholz: Wir sind beide Vegetarier, darum können wir sorglos ausgehen. Es besteht keine Gefahr der Budgetüberschreitung.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Nabholz: Je nachdem, was man unter Zürcher versteht: James Joyce oder Max Frisch.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Nabholz: Tierärztin.

Sie sind einen Tag lang Königin der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Nabholz: Wäre ich einen Tag lang Königin, würde ich nichts befehlen und mir stattdessen wünschen, dass die Menschen etwas weiter als nur bis zu ihrer eigenen Nasenspitze denken würden.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Nabholz: Einen Roman geschrieben.

Was bereuen Sie?

Nabholz: Man kann viel bereuen, aber man sollte im Jetzt leben.

Welche ist Ihre Lieblingsapp?

Nabholz: TuneIn Radio, damit kann man Radiosender der ganzen Welt empfangen.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Nabholz: Nach Neuseeland.

Wovor fürchten Sie sich?

Nabholz: Ich habe leider eine kleine Schlangenphobie.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Nabholz: Auberginen in allen Variationen.

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