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Interview

"Ich würde vier autofreie Sonntage pro Jahr einführen"

Von: Janine Grünenwald

23. Januar 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Mario Mariani, CVP

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant in Zürich?

Mario Mariani: Das Restaurant Krone in Altstetten. Viele Jahre wurde das Haus anders genutzt, bis die Krone vor gut einem halben Jahr als Betrieb der Stiftung Arbeitskette – einer Institution mit sozialem Hintergrund – wiedereröffnet wurde. Das finde ich gut und unterstützenswert. Zudem verbinde ich viele schöne Erinnerungen mit diesem Lokal.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Mariani: Die Besserwisserei und Rücksichtslosigkeit nach dem Motto «Zuerst komme ich, dann lange nichts mehr».

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Mariani: In meiner Jugend habe ich gern Volleyball gespielt, dafür hätte ich etwas grösser sein müssen. Heute bin ich mit meinem Äusseren zufrieden.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Mariani: Gegner habe ich keine, ich nenne sie lieber Mitstreiter. Mitstreiter in einem konstruktiven Streit für gute Lösungen für die Stadt Zürich.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Mariani: Das war Superman. Er konnte fliegen und hatte den Röntgenblick.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Mariani: Im Februar 2006, als Gerold Lauber in den Stadtrat gewählt wurde. Wir haben in Schwamendingen gefeiert, und ich hatte danach einen etwas erschwerten Heimweg.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Mariani: Egal, ob gerade die Szene einer Hochzeit oder einer Geburt gezeigt wird, ich muss bei jedem sentimentalen Film weinen.

Was ist Ihnen heilig?

Mariani: Der Sonntagmorgen mit der Familie. Bei einem selbst gebackenen Zopf von meiner Frau.

Glauben Sie an Gott?

Mariani: An Gott als Figur mit weissem Haar und langem Bart – nein. Aber ich glaube an eine Bestimmung, an einen Sinn im Leben.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Mariani: Die Beatles und Queen.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Mariani: Grundsätzlich nicht. Gerne gebe ich Strassenmusikern etwas, da steckt eine Leistung dahinter. Ich finde es schade, dass die VBZ das Spielen in den Trams verboten haben.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Mariani: Ich halte davon nichts. Aber wenn das jemand will und es für beide stimmt, dann ist das okay.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Mariani: Diese Skala ist nach oben offen. Wir gehen selten auswärts essen, und wenn, dann darf es auch etwas kosten.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Mariani: Alfred Escher. Was er in der Kumulation alles erreicht hat, ist grossartig, das wäre heute gar nicht mehr möglich. Er war ein Visionär und hat viel für die Schweiz getan.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Mariani: Pilot und Pöstler. Wobei der Pöstler eher eine Idee meines damaligen Berufsberaters war, als ich sagte, mein Lieblingsfach sei Geografie.

Sie sind einen Tag lang König der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Mariani: Ich würde vier autofreie Sonntage pro Jahr einführen. Zwei im Sommer, zwei im Winter, als «Tage der Besinnung».

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Mariani: Eine halbjährige Auszeit genommen und eine Weltreise gemacht.

Was bereuen Sie?

Mariani: Wie Edith Piaf so schön singt: «Je ne regrette rien.»

Wovor fürchten Sie sich?

Mariani: Ich empfinde Ekel vor Spinnen, aber fürchten in dem Sinne tue ich mich vor nichts.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Mariani: Vitello Tonnato.

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