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Interview

"In Zürich braucht es Wohnungen in angemessener Grösse zu bezahlbaren Mieten"

Von: Janine Grünenwald

17. Juni 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Andreas Kirstein, AL.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in ­Zürich?

Andreas Kirstein: Da gibt es sehr viele. Vor allem abends gehe ich gerne auswärts essen. Ins Café Casablanca komme ich oft vor der Fraktionssitzung, um einen Espresso zu trinken. Auch die Kuchen sind sehr fein.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Kirstein: Wohnungen in angemessener Grösse zu bezahlbaren Mieten. Am besten gebaut von denjenigen Genossenschaften, die sich in den letzten Jahren durch kostengünstiges und gutes Bauen ausgezeichnet haben.

Drei Dinge, ohne die Sie niemals das Haus verlassen . . .

Kirstein: Brieftasche, Handy und Schlüssel.

Wem würden Sie gern einmal so ­richtig die Meinung sagen?

Kirstein: Gegenfrage: Wie viele Zeichen haben wir zur Verfügung? Spass bei­seite, wem ich meine Meinung sagen will, dem sage ich sie auch.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Kirstein: Mein Kindheitsheld war John F. Kennedy. Inzwischen ist der Lack aber etwas ab . . .

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Kirstein: An einer Richi-Wolff-Party während des Wahlkampfs. Hätte ich gewusst, dass wir gewinnen, dann hätte ich mir das für die Wahlfeier aufgespart.

Haben Sie schon einmal Drogen ­konsumiert?

Kirstein: Ist Alkohol keine Droge?

Wann haben Sie zum letzten Mal ­geweint?

Kirstein: Oh je. Mein Sohn behauptet, bei fast jedem Film.

Glauben Sie an Gott?

Kirstein: Nein, aber ich glaube auch nicht, dass es ihn nicht gibt.

Wer ist Ihre Lieblingsmusikerin?

Kirstein: Janis Joplin: Freedom’s just another word for nothing left to lose.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Kirstein: Immer dann, wenn ich mich an die heuchlerische Empfehlung erinnere, es nicht zu tun.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Kirstein: Mich interessiert eher die vertret­bare Untergrenze, und die läge für mich in der Stadt Zürich bei mindestens 65 000 Franken. Die Obergrenze kann sich jetzt jeder – Juso sei dank – selber ausrechnen.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Kirstein: Das existiert, egal, was ich davon halte. Das Umgekehrte übrigens auch.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Kirstein: Maximal 200 Franken, ohne den Wein. Mehr auszugeben, darauf habe ich keine Lust. Was darüber hinausgeht, landet ja nicht beim Wirt, sondern eher beim Ver­pächter.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Kirstein: Alfred Traber, den Trämlergeneral. Er wurde 1919 in den Stadtrat gewählt und musste das Polizeidepartement übernehmen. Ich hätte mir gerne ein paar Tipps bei ihm abgeholt, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Kirstein: Ich wollte Rockstar werden. Dabei bin ich ganz und gar unmusikalisch.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Kirstein: Eine längere berufliche Auszeit.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Kirstein: Wemlin: Wann kommt mein Bus?

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Kirstein: Nach Kuba.

Wovor fürchten Sie sich?

Kirstein: Vor intriganten und engstirnigen Menschen, die anderen ihr Glück aufzwingen wollen. Die gibt es übrigens in jedem politischen Lager.

Lesen Sie Comics – wenn ja, welche?

Kirstein: Nicht mehr. Als Jugendlicher habe ich mal «Tim und Struppi» gelesen.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Kirstein: Ghackets mit Hörnli und Apfelmus.

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