mobile Navigation

Interview

«In Zürich gibt es keine hässlichen Orte»

Von: Andy Fischer

27. April 2015

INDISKRETES INTERVIEW. Mit Matthias Ackeret. Hier lesen Sie, was der Verleger der Persönlich Verlags AG von Busseneintreibern hält und ob er bei «Giacobbo/Müller» lachen kann.

Tagblatt der Stadt Zürich: Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?

Matthias Ackeret: Ich bin vor zwei Jahren die Stadtgrenze von Zürich abmarschiert. Fazit: Es gibt in unserer Stadt keine hässlichen Orte. Am schönsten finde ich Zürich beim Eindunkeln auf dem Fussgängerviadukt im Kreis 5. Da wird sie wirklich zur Weltstadt. Und hoffentlich bald in Wiedikon, wo wir unsere ­neuen Büros haben.

Wenn Sie eine Schlagzeile über Ihre Person schreiben dürften: Wie müsste die lauten? Und welche wäre ein richtig heftiger Fauxpas?

Erstrebenswert: «Er ist kein Langweiler.» Ein Fauxpas: «Er ist ein Langweiler.»

Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?

Am liebsten geistig. Ich arbeite schliesslich in der Werbe- und Kommunikationsbranche (lacht).

Wie gelingt für Sie ein Date hundertprozentig? Was ist ein No-go?

Hundertprozentigkeit gibt es nicht, aber es ist zumindest erstrebenswert. Grosszügigkeit ist dabei unerlässlich. Ein absolutes No-go ist es, die eingeladene Person selber zahlen zu lassen.

Was halten Sie von Sex ohne Liebe und: Liebe ohne Sex.

Das ist wie Werbung ohne Esprit.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?

Für diese wichtige Frage fühle ich mich zu unbedeutend. Ich hoffe jedenfalls, dass es Gott gibt. Und den Teufel nicht.

Was besitzen Sie seit Ihrer Kindheit, was möchten Sie endlich loswerden?

Kann mich nur sehr schwer von Gegenständen trennen. Aber das ist wohl eine männliche Phobie.

Welchen Politiker mögen Sie am besten, und welchem würden Sie gerne mal Ihre Meinung sagen?

(lacht) Da ich jenen Politiker, dem die meisten Schweizer einmal im Leben ihre Meinung sagen möchten, wirklich gut kenne, bin ich bereits privilegiert.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich allein Entscheidungen zu treffen; Was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?

Übereifrige Busseneintreiber. Die «Weltstadt» Zürich wird dann provinziell, wenn die Behörden der arbeitenden Bevölkerung und Selbstständig­erwerbenden das Leben vergällt.

Was bringt sie zum Lachen, was zum Weinen?

Schön wäre es, wenn es bei «Giacobbo/Müller» der Fall ist. Zum Weinen? Aufnahmen vom allerletzten Udo-­Jürgens-Konzert im Hallenstadion.

Was würden Sie erfinden, und welche Erfindung sollte wieder rückgängig gemacht werden?

Die genialste Erfindung ist das ­iPhone. Und wohl auch das Herausforderndste, weil es das Leben in der Medienbranche so wahnsinnig schwierig und unvorhergesehen gemacht hat.

Wie sind Sie betrunken? Und wie sind Sie nüchtern?

Schnell müde. Und nüchtern? Weniger schnell müde.

Zur Person:
Seit Ende März 2015 befindet sich der Sitz der persönlich Verlags AG an der Birmensdorferstrasse 198 in Zürich. Vorher war das Medienunternehmen während fast 30 Jahren in Rapperswil SG zu Hause. Bei persönlich erscheint das gleichnamige Wirtschaftsmagazin für Kommunikation und mit persoenlich.com das führende Onlineportal der Medien- und Werbebranche. Verleger ­Matthias Ackeret gehörte zur Pionierequipe von TeleZüri. Landesweit bekannt wurde er durch das ­Internetprojekt «Teleblocher»

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
5.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare