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Interview

Auf gehts! Start zum Ironman Switzerland. Bild: Getty Images for IRONMAN

«Ins Ziel schafft es nur, wer intensiv trainiert»

Von: Sacha Beuth

14. Juli 2017

Am Wochenende misst sich in Zürich die Triathlon-Elite. Im Fokus steht dabei der Ironman Switzerland. Der Medienverantwortliche Manuel Orth (33) erwartet einen Dreikampf um den Sieg und hofft auf trockenes, aber nicht zu heisses Wetter.

Der Zurich Triathlon geht am Samstag in seine 17., der Ironman Switzerland gar in seine 21. Ausgabe. Beide Events haben sich somit im Zürcher Sportkalender etabliert. Wieso sind die Teilnehmerzahlen trotzdem rückläufig?

Manuel Orth: Wir erwarten für dieses Jahr rund 1700 Teilnehmer für den Zurich Triathlon und rund 2000 Teilnehmer für den Ironman Switzerland. Die Zahlen sind immer noch gut, aber in der Tat beim Ironman leicht rückläufig. Das liegt hauptsächlich daran, dass in den letzten Jahren immer mehr Triathlon-Veranstaltungen entstanden sind und sich diese nun gegenseitig kannibalisieren.

Sind zwei Triathlon-Grossveranstaltungen hintereinander nicht ohnehin zu viel? Zumal Laien den Unterschied zwischen Ironman und olympischer Distanz (siehe Box) gar nicht kennen.

Im Gegenteil. Es braucht beide Veranstaltungen, da sie zwei völlig verschiedene Zielgruppen ansprechen, selbst wenn dies Nichttriathleten nicht auf den ersten Blick ersichtlich sein sollte. Einen Triathlon über die olympische Distanz kann eine einigermassen sportliche Person auch ohne viel Training schaffen. Doch bei einem Ironman schafft man es nur ins Ziel, wenn man zuvor viele Monate intensiv und seriös trainiert. Hinzu kommt: Wir können am Sonntag die Infrastruktur vom Samstag nutzen. Würden wir die Wettkämpfe aufs Jahr verteilen, wären sie finanziell kaum stemmbar.

Beim Ironman erwarten Experten ein Schweizer Duell zwischen Ruedi Wild und dem 9-fachen Ironman-Switzerland-Sieger Ronnie Schildknecht. Wer gewinnt?

Ich zähle auch Jan Van Berkel, der in den vergangenen Jahren zweimal Zweiter und einmal Dritter wurde, zu den Favoriten und möchte darum eher von einem Dreikampf reden. Fest steht, dass Ronnie durch die vielen Erfolge mit enormem Selbstvertrauen an den Start gehen wird und der Sieg nur über ihn führen wird. Bei den Frauen hat die Schweiz übrigens mit Emma Bilham und Celine Schärer ebenfalls gute Siegchancen.

Und was liegt aus Schweizer Sicht beim Zurich Triathlon drin?

Da freuen wir uns vor allem, dass wir Lokalmatador und Olympiabronzemedaille-Gewinner Sven Riederer verpflichten konnten. Auch die zweifache Ironman-Weltmeisterin Daniela Ryf wird höchstwahrscheinlich über die olympische Distanz an den Start gehen. Beide wären dann auch klare Favoriten.

Wie wichtig ist das Wetter für die Wettkämpfe?

Das Wetter hat einen grossen Einfluss auf die Leistungen. Ich würde sagen, dass die Bedingungen für Triathleten am idealsten sind, wenn es 21 °C warm, bewölkt und trocken ist. Zuschauer haben natürlich lieber sonniges und etwas wärmeres Wetter. Die Hauptsache ist, dass es nicht regnet, weil dies die Unfallgefahr beim Velofahren erheblich erhöht.

Sowohl Ironman Switzerland wie Zurich Triathlon finden hauptsächlich rund um das Seebecken statt, dessen Anwohner bereits unter diversen anderen Veranstaltungen leiden. Was tun Sie gegen Lärm und Verunreinigungen?

Wir versuchen Lärmemissionen und Verunreinigungen so gering wie möglich zu halten und haben sowohl mit dem Büro für Lärmbekämpfung wie dem ERZ entsprechende Konzepte erarbeitet. So wird unter anderem jeder Teilnehmer, der beim Littering erwischt wird, umgehend disqualifiziert. Und zur Reduzierung akustischer Emissionen spielen wir beispielsweise erst kurz vor dem Start Musik aus den Lautsprechern ab.

Ironman Switzerland und Zurich Triathlon

Die Triathlon-Wettkämpfe rund um das Seebecken beginnen am Samstag, 29. Juli, um 8 Uhr mit dem Zurich Triathlon (Short und olympische Distanz) im Strandbad Mythenquai. Am Sonntag, 30. Juli, erfolgt dann gleichenorts um 6.40 Uhr der Startschuss zum Ironman Switzerland. Die olympische Distanz beinhaltet 1,5 km Schwimmen, 40 km Velofahren und 10 km Laufen. Ein Ironman (oder eine Ironwoman) muss dagegen 3,86 km schwimmend, 180,2 km Velo fahrend und 42,2 km laufend zurücklegen.

Weitere Infos: www.ironman.ch

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