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Interview

Sandra Marjanovic gibt bald ihr Krönchen als Miss Zürich weiter. Bild: CLA

«Meine Hündin hätte mir die Show gestohlen»

Von: Clarissa Rohrbach

08. Oktober 2013

In wenigen Wochen gibt Sandra Marjanovic ihre Krone weiter. Dann wird eine neue Miss Zürich gekürt. Die 20-Jährige erzählt von ihrem Jahr als schönste Zürcherin, warum ihre Hündin die grösste Konkurrenz ist und wieso sie nicht wie Naomi Campbell läuft.

Tagblatt der Stadt Zürich: Sandra Marjanovic, erinnern Sie sich an den schönsten Moment in Ihrem Missen-Jahr?

Sandra Marjanovic: Das war der Abend der Wahl selbst. Als ich nach zwei Monaten Vorbereitungen auf der Bühne stand und sah, wie viele mir liebe Menschen extra für mich gekommen waren. Und natürlich auch das Gefühl der Verbundenheit mit den anderen Kandidatinnen.

Ihr ward verbunden, obwohl jede den Titel abräumen wollte?

Marjanovic: Ja, es gab keine Konkurrenzgefühle zwischen uns.

Was haben Sie empfunden, als man Sie zur schönsten Zürcherin wählte?

Marjanovic: Der Moderator sagte meinen Namen, innert Sekunden kamen alle Mikrofone und Kameras auf mich zu, und ich konnte es schlicht nicht glauben. Ich fühlte mich wie in einer parallelen, fantastischen Welt.

Einweihungen, Premieren, Events. Als Miss mussten Sie oft in der Öffentlichkeit stehen. Was haben Sie dabei gelernt?

Marjanovic: Das Wichtigste ist sicher das Kommunizieren. Zudem hatte ich noch nie moderiert, das fand ich spannend.

Sehen Sie sich in Zukunft im Show­geschäft?

Marjanovic: Ich hoffe, auf die Kontakte zählen zu können, die ich dieses Jahr geknüpft habe, und ab und zu einen Anlass moderieren zu dürfen. Aber meine Pläne gehen in eine andere Richtung. Zurzeit hole ich die Berufsmatura nach, um dann an der Pädagogischen Hochschule zu studieren. Mein Traum ist es, Lehrerin zu werden, ich liebe Kinder.

Sie waren Sachbearbeiterin bei einer Immobilienverwaltung. Gefiel Ihnen dieser Job nicht mehr?

Marjanovic: Diese Zeit ist vorbei, ich sehe mich nicht mehr am Schreibtisch.

Ihre Mutter ist Kosmetikerin. Haben ihre Tipps geholfen?

Marjanovic: Sie ist sogar diejenige, die mich überredete, an der Wahl teilzunehmen. Allein wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass ich genug gut aussehe. Meine Mutter ist erfahren im Schönheitsbereich und dazu auch noch sehr ehrlich. Bei neuen Outfits frage ich sie immer nach ihrer Meinung. Sie geniert sich dann auch nicht, zu sagen: «So gehst du mir nicht aus dem Haus!»

Wieso wohnen Sie noch zu Hause?

Marjanovic: Meine Familie ist mir sehr wichtig. Und die Wohnung ist genug gross für alle. Mit meinem Freund Adrian bin ich erst seit einem Jahr zusammen. Zusammenziehen ist im Moment keine Option. Ich habe nicht vor, von zu Hause auszuziehen. Auch wenn sich mein Bruder immer darüber lustig macht, wie heikel ich betreffend Sauberkeit und Ordnung bin.

Sie haben eine Hündin namens Eli. Konnten Sie sie an die Anlässe mitnehmen?

Marjanovic: Nein, meine Mutter passte auf sie auf. Sie erfüllt das Klischee der kleinen Hunde mit der grossen Klappe. Sie hätte mir bestimmt die Show gestohlen.

Für die Miss-Schweiz-Wahl sind Sie in der letzten Runde der Vorausscheidung rausgeflogen. Der Grund: Sie würden auf dem Laufsteg zu wenig auffallen. Hat Sie das gekränkt?

Marjanovic: Ich laufe zwar nicht wie Naomi Campbell, habe aber doch schon viel Erfahrung. So ein Urteil hätte ich nicht erwartet. Es ist aber keine Welt für mich zusammengebrochen. Miss Schweiz zu werden, war nicht mein einziges Ziel. Wenigstens konnte ich mich so der BMS widmen.

Sie haben Zürich vertreten. Was gefällt Ihnen an der Stadt am besten?

Marjanovic: Für die Jungen sind die Ausgangsmöglichkeiten toll. Mich fasziniert, wie nah das Stadtleben an der Natur ist. Und: Ich bin ein Altstadt-Mensch. Ich könnte jeden Tag durchs Niederdorf spazieren, vor allem abends bei den schönen Lichtern.

Sie gehen in der City lieber fein essen als shoppen. Wie behalten Sie Ihre Figur?

Marjanovic: Ich gehe dreimal die Woche ins Fitness und ab und zu schwimmen. Man muss Spass dafür entwickeln. Sobald ich Resultate am Körper sehe, steigt meine Motivation.

Das klingt sehr diszipliniert.

Marjanovic: Ich habe nie über die Stränge geschlagen. Es ist für mich normal, um 22 Uhr ins Bett zu gehen und ein geregeltes Leben zu führen.

Sind Sie traurig, die Krone weiterreichen zu müssen?

Marjanovic: Ich gebe ja nur die Krone weiter, aber den Miss-Titel behalte ich für immer. Es schwingen keinerlei schlechte Gefühle mit, ich trage nur Gutes davon.

Was braucht die nächste Miss?

Marjanovic: Sie soll Mensch sein und keine Fassade. Offenherzig, natürlich sein und immer strahlen.

Die Miss-Zürich-Wahl findet am 30. November statt. 

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