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Interview

Auf der Bühne frech und vielseitig, privat auch verletzlich: Comedien Stéphanie Berger. Bild: ZVG

«Stress ist für mich ein Tabu»

Von: Sacha Beuth

27. November 2018

COMEDY Stéphanie Bergers neues Programm «No Stress, No Fun!» besticht durch Selbstironie und Vielfältigkeit. Am Freitag, 7. Dezember, tritt die 41-jährige Schauspielerin und Moderatorin damit im Theater Weisser Wind auf.

«Stress isch s neue Statussymbol» sagen Sie am Anfang Ihrer Show. Was bringt Sie zu dieser Aussage?

Stéphanie Berger: Stress ist omnipräsent und geht praktisch alle an. Es bedeutet, man hat viel zu tun, und impliziert, dass man wichtig ist und Erfolg hat – natürlich sage ich dies mit einem Augenzwinkern.

Erkennen Sie sich auch selbst darin wieder?

Nein. Ich definiere mich nicht über Stress. Im Gegenteil: In meinem Leben ist er grundsätzlich ein Tabu. Was aber nicht heisst, dass es nicht gelegentlich einmal hektisch werden kann. Das ist auch okay. Ansonsten müsste ich mich nach einer anderen Betätigung umschauen.

Wie in «MissErfolg» und «Höllelujah» zeigen Sie auch in Ihrem ­neuen Programm viel Selbstironie. Wann haben Sie diese an sich entdeckt?

Ich denke, dass ich schon immer selbstironisch war. Nur war dieser Wesenszug bei meinen vorangegangenen Tätigkeiten als Miss Schweiz und Sängerin kaum oder gar nicht gefragt und wurde darum wohl auch nicht so wahrgenommen. Als Comedien hingegen ist Selbstironie meine grösste Waffe und die feinste Art von Humor. Ich mache lieber Scherze über mich selber als über andere.

Macht man sich so nicht sehr verletzlich?

Hinter jedem Witz steckt eine Tragik. Über mich selbst lachen bzw. dafür zu sorgen, dass andere auf meine Kosten lachen, ist meine Art, die Schattenseiten des Lebens, wie etwa ungewolltes Singledasein, zu verarbeiten. Wenn du dich verletzlich zeigst, zeigst du dich auch als Mensch, als authentische Person. Und nur wenn du authentisch bist, kannst du das Publikum berühren und als Künstler Erfolg haben.

In «No Stress, No Fun!» gibt es mehrere Einspieler mit Sänger Baschi. Einmal singen Sie zusammen auch ein Duett. Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Baschi und ich haben schon in meinem letzten Programm «Höllelujah» zusammengearbeitet. Nun hat es wieder gepasst. Er ist ein toller Typ und ebenfalls selbstironisch. Zusammengebracht hat uns sein Produzent Phil Merk, der einst Mitglied meiner Band X-age war.

Generell scheint für Sie als ehe­malige Rocksängerin und MusicalDarstellerin Musik auch als Comedian eine Rolle zu spielen.

Musik und Gesang sind ein grosser Teil von mir. Sie geben mir als Künstlerin noch mehr Möglichkeiten, mich auszudrücken.

Der Erfolg, den Sie mit Comedy haben, spricht für sich. Haben Sie sich trotzdem schon einmal überlegt, Ihre Schauspielkunst auf ernstere Rollen zu verlegen?

Nein, ins Drama wechsle ich sicher nicht. Was ich mir aber vorstellen könnte, ist ähnlich wie im Film «Ottos Eleven» wieder die Rolle einer Bösewichtin zu übernehmen. Grundsätzlich mag ich Vielseitigkeit und sehe sie auch als eine meiner Stärken. Darum geniesse ich es beispielsweise, während meiner Show in verschiedene Rollen wie etwa der von Mental-Coach Hortensia Pia Ramseier oder Sextherapeutin Valérie Suchard zu schlüpfen.

Weitere Infos und Tickets: www.stephanie-berger.ch

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt» verlost 3 x 2 Tickets für die Comedy-Show «No Stress, No Fun!» mit Stéphanie Berger im Theater Weisser Wind am 7. 12. (20 Uhr). Die Tickets müssen an der Abendkasse abgeholt werden (ab 19 Uhr). Die Plätze sind nicht nummeriert. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon und Betreff Nostress an: gewinn@tagblattzuerich.ch

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