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Interview

"Wehren muss man sich als Frau auch heute noch"

Von: Janine Grünenwald

04. November 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Ruth Ackermann, CVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Ruth Ackermann: Das Restaurant Henne in Oerlikon. Ich habe lange Zeit gegenüber diesem typischen Quartierlokal gewohnt und komme hierher seit ich 16 Jahre alt bin – damals noch mit dem Jugendverein.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Ackermann: Mir gefällt Zürich sehr gut. Aber ich würde mir noch mehr fröhliche Menschen wünschen. Und solche, die unserer schönen Stadt Sorge tragen und die nötige Eigenverantwortung übernehmen.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Ackermann: Menschen und Tiere, natürlich.

Wem würden Sie gern einmal so richtig die Meinung sagen?

Ackermann: Denjenigen, die immer über alles herziehen. Über die Stadt, die Behörden, die Politik, aber selber weder abstimmen noch wählen gehen.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Ackermann: Nicht etwa einen Comic-Helden habe ich als Kind bewundert, sondern meinen Vater. Er war vielseitig interessiert und hat die Menschen so akzeptiert, wie sie sind. Frei nach dem Motto «Leben und leben lassen».

Wann haben Sie das letzte Mal ­einen über den Durst getrunken?

Ackermann: Damit habe ich keine Erfahrung. Ich trinke zwar gerne Wein zum Essen, aber ein Glas genügt mir. Darum bin ich am Ende des Abends auch oft diejenige, die alle nach Hause fahren muss.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Ackermann: Auch damit habe ich keine Erfahrung. Ich hatte schon als Teenager kein Bedürfnis, Drogen auszuprobieren.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Ackermann: An der Beerdigung meiner Cousine.

Glauben Sie an Gott?

Ackermann: Ja.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Ackermann: Die Musik von Chris de Burgh hat mich schon während vieler Autofahrten begleitet. Meine Lieblingsband ist Cupix, mein Bruder ist dort Schlagzeuger.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Ackermann: In der Schweiz nie.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Ackermann: Berufe sind so unterschiedlich und beinhalten die verschiedensten Verantwortungsbereiche, da kann man keinen fixen Betrag als Obergrenze festlegen.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Ackermann: Wenn es für beide Seiten stimmt, habe ich kein Problem damit.

Diesen Zürcherin hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Ackermann: Ich hätte gerne die Vorkämpferinnen des Frauenstimmrechtes kennen gelernt. Emilie Lieberherr hätte ich zum Beispiel gerne mal gefragt, wie es ihr damals als erste Stadträtin Zürichs ergangen ist. Mein Einstieg in die Politik war da sicherlich viel einfacher. Wehren muss man sich als Frau allerdings auch heute noch.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Ackermann: Flight-Attendant. Ich war etwas vorbelastet, weil mein Vater lange Jahre bei der Swissair gearbeitet hat. Nach meinem ersten Langstreckenflug, das war etwa mit zwölf Jahren, war ich von diesem Wunsch aber definitiv geheilt.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Ackermann: Ich würde gerne einmal als Regie­assistentin in einem Profi-Theater mitarbeiten.

Welche ist Ihre Lieblings-App?

Ackermann: WhatsApp.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Ackermann: Überall dahin, wo ich noch nie war.

Wovor fürchten Sie sich?

Ackermann: Dass ich körperlich oder geistig mal nicht mehr genug fit bin, um all meine Pläne in die Tat umzusetzen.

Lesen Sie Arztromane oder andere Heftromane?

Ackermann: Nein, dafür habe ich keine Zeit.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Ackermann: Ich würde mir einmal Henker gut durchgebraten bestellen.

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