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Lifestyle

Zeitgemässes Design für hippe Tel Aviver: Die Osteria Bindella. Bild: PD

Bindella mischt Tel Aviv auf

Von: Jan Strobel

27. Mai 2014

Christian Bindella, der Zürcher Wahlisraeli, hat nach Jahren der Planung sein Restaurant eröffnet – und gilt im hippen Tel Aviv als die Entdeckung der Saison.

Als wir vergangenen Juni Christian Bindella, den Spross des Zürcher Gastrokönigs, zum ersten Mal in seiner neuen Heimat Tel Aviv trafen, bestand sein Traum noch aus ungefähren Plänen. Der Ort, an dem sein Restaurant entstehen sollte, war eine Renovationsbaustelle im Herzen der israelischen Metropole. Als er Anfang März schliesslich seine Osteria Bindella an der schicken Montefiore Street eröffnete, war es, als ob der Exilzürcher der israelischen Gastronomie ein Erweckungserlebnis beschert hätte, die Presse feierte den frischgebackenen Gastronomen aus der Schweiz als die Neuentdeckung der Saison. Bindellas Konzept geht also auf: Immerhin will er den Einwohnern von Tel Aviv zeigen, was eine zeitgemässe Italianità wirklich bedeutet.

Bei unserem neuerlichen Besuch in der Montefiore Street ist das Lokal bis auf den letzten Platz besetzt. Bindella gibt gekonnt den charmanten Gastgeber, begrüsst die Gäste persönlich am Eingang oder schlendert zwischen den Tischen umher, hält hier einen Schwatz, fragt dort nach dem Befinden in perfektem Hebräisch. Den Stress, den diese Verwirklichung seines Traums mit sich bringt, lächelt er weg. «Ich wohne jetzt sozusagen hier. Es geht drunter und drüber», scherzt er und zeigt uns die kleine Gartenterrasse, die auch gerade fertig geworden ist. Wir setzen uns schliesslich an die Bar und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. Der Innenarchitekt hat hier eindrückliche Arbeit geleistet. Aus dem einst etwas schmuddeligen Vorgängerlokal hat er ein zeitgemässes Restaurant geschaffen. Dieses Design wünschte man sich auch etwas öfter in Zürich.

Die Menükarte verspricht uns wahre Köstlichkeiten. Als Vorspeise entscheiden wir uns für ein herrlich frisches Oktopus-Carpaccio mit Minze und Basilikum. Zur Hauptspeise wählen wir klassisch Cannelloni al Forno und Scaloppine al Limone mit Gemüse.

Es ist eine Schlemmerei, die ab und zu durch einen fruchtigen Shot unterbrochen wird, den uns der Barkeeper freundschaftlich ausschenkt. Der Höhepunkt sind schliesslich die Cannoli, ein sizilianisches Dessert, gefüllt mit Erdbeeren, Mascarpone und weisser Schokolade. In Zürich gehören Gerichte wie Scaloppine oder Cannelloni natürlich fast auf jede italienische Speisekarte, in Tel Aviv sind sie allerdings noch neu. Und wie sie der in Israel gefeierte Koch Roy Soffer zubereitet, das lässt auch gestandene Italienkenner staunen. Christian Bindellas israelisches Gastroabenteuer ist also eine absolute Erfolgsgeschichte. Zu hoffen ist, dass der Zürcher Wahlisraeli seine Unternehmenslust beibehält. 

www.bindella.co.il

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