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Lifestyle

Das Buch "Der Teilzeitmann" thematisiert das Leben zwischen Beruf und Familie.

Bücher können Leben verändern

Von: Isabella Seemann

06. Januar 2015

Und plötzlich weiss man, es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen: Das Tagblatt stellt ­Lesestoff vor, der das Leben verbessert.

Jean-Martin Büttner: Anfänge. Und so weiter.,
Dez. 2014, Echtzeit-Verlag, 32 Franken.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Anfänge faszinieren. Immer wieder. Von Neuem. Der Zürcher Journalist Jean-Martin Büttner, Reporter beim «Tages-Anzeiger», hat ihnen ein inspirierendes Buch gewidmet. In 60 losen Texten geht es um Anfänge in Popkultur, Alltag, Politik, Bob Dylan natürlich, und das Sterben, das schon mit 50 anfängt. Denn Anfänge können auch schrecklich sein. Fast jeder Journalist kennt die Angst vor dem leeren Blatt. Auch Büttner weiss davon zu berichten. Oder wie er als frisch­ge­backener ­Bundeshauskorrespondent über Dinge zu staunen vermochte, die die alten Hasen belächelten. Bis er selber einer wurde und über nichts mehr staunte. Er erzählt von seinem ersten Yogakurs und worauf es bei der ersten Analysestunde ankommt.

Er lässt andere von ihrem ersten Mal berichten: Was beim ersten Diplomatentreffen passiert oder wie eine Hebamme ihre erste Geburt ­erlebte. Und er sinniert über jenen Anfang, wie ihn jeder Mensch seit Anbeginn der Geschichte täglich von Neuem erringen muss: das Aufstehen am Morgen. Die Trennung von Bett, Wärme, Schlaf und allem, was schön darin ist. Was folgt, ist ein Überleben, bis man sich abends wieder niederlegen kann. «Man sollte gegen das Aufstehen den Aufstand wagen. Und liegen bleiben.»

Jürg Wiler / Claudio Zemp: Der Teilzeitmann – Flexibel zwischen Beruf und Familie, Zytglogge-Verlag, Sept. 2014, 36 Franken.

Ein beliebter Neujahrsvorsatz ist es, sich mehr Zeit für sich und andere wirklich wichtige Dinge zu nehmen. So wollen neun von zehn Schweizer Männern weniger arbeiten. Die Realität sieht anders aus: 14,6 Prozent aller Männer und nur gerade 8,4 Prozent der Väter kleiner Kinder arbeiten Teilzeit. Hier setzt das Buch mit dem selbstironischen Titel «Der Teilzeitmann» an.

Jürg Wiler, Leiter der Kampagne «Der Teilzeitmann Schweiz» und zweifacher Vater, sowie der freie Zürcher Journalist und dreifache Vater Claudio Zemp beschreiben das Dilemma der Väter zwischen Laptop und Laufstall, zwischen Sitzungszimmer und Spielplatz, zwischen Kunden-Lunch und Babybrei. Wie nun eine bessere ­Balance von Partnerschaft, Familie und Beruf zu finden ist, darauf gibt diese kurzweilige Lektüre auf solide recherchierter Datenbasis gute Ideen, Anregungen und interessante Gedanken. Porträts mit «Teilzeitmännern», darunter Unternehmer, Handwerker oder Staatsangestellte, sowie Interviews mit Experten bieten einen Einblick in den Spagat, den heutige Väter leisten oder zumindest versuchen. Dazu gibt es einen umfangreichen Serviceteil mit Tipps zu Jobsharing, die grössten Teilzeitfallen und wie man sie umgeht, oder zu besserem Zeitmanagement. Die beiden Autoren stellen das Vatersein in einen gesellschaftlichen Zusammenhang – und möchten Männer trotz allem ermutigen, aktiver Vater zu werden.

Verena Steiner: Sprachen lernen mit Power,
Beobachter-Verlag, Okt. 2014, 32 Franken.

Eine Sprache lernen gehört zu den Top-Neujahrsvorsätzen der Schweizer. Doch manchmal hakt es einfach: Das Wort will nicht im Kopf bleiben, und die Deklination ist viel zu schwierig. Höchste Zeit, mit kleinen Tricks das Lernverhalten zu ändern. Das erspart Lernfrust und bringt die Lernlust zurück. Dr. Verena Steiner, Zürcher Bestsellerautorin und Expertin für exploratives Lernen, zeigt in ihrem neusten Buch «Sprachen lernen mit Power» einfach und für alle sofort anwendbar, worauf es beim Sprachenlernen ankommt. Das klingt nach noch mehr Druck und Lernen. Doch halt! Mit Lerntechniken verhält es sich wie mit dem Fahrradfahren. Wer erst einmal etwas Anstrengung investiert, hat es später leichter und kommt deutlich flotter vorwärts. Die Grande Dame der Lernliteratur gibt bewährte Ratschläge, wie man das Lernen besser organisiert, sowie praktische Anleitungen fürs interaktive und multimediale Lernen nach teilweise überraschend einfachen Methoden, sie kennt kreative Techniken, neue Tricks aus Wissenschaft und Praxis, und zeigt erprobte Wege, wie man eine Sprache neu erwerben oder verschüttetes Wissen vervollkommnen kann. So hat der gute Neujahrsvorsatz die besten Chancen auf dauerhafte ­Umsetzung.

 

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