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Lifestyle

«Der Diener zweier Herren» im Schauspielhaus Pfauen

Von: Clarissa Rohrbach

15. April 2014

Sein Hunger wird mit Prügel gestillt. Denn Truffaldino hat sich verrechnet. Frech und zugleich naiv wie ein Kind (Michael Maertens, brillant) plant er, in Venedig zweien Herren zu dienen, die Arbeit somit zu halbieren und dafür doppeltes Essen zu bekommen. Doch Federico, für den Truffaldino arbeitet, ist eigentlich dessen verkleidete Schwester Beatrice, die wiederum Florindo liebt, für den der Diener auch arbeitet. Aber Federico (also Beatrice) sollte die stets schnuteziehende Clarice (oder Clarace? Egal, Ehe ist ja nur ein Geschäft!) heiraten, die aber schon dem Weichei Silvio versprochen wurde. Und dann ist da noch die Sexbombe Smeraldina – eine Magd, die mit überdimensionalem Hintern über die Bühne stolziert und in die sich Truffaldino verliebt. So gerät alles aus den Fugen. Barbara Frey lässt die überzeichneten Figuren der Commedia dell’ Arte ihre Sätze im trockenen Eiltempo hinunterspulen, was zu einer grossartigen Komik führt. Allen Verträgen zum Trotz gleitet der allzu menschliche Haufen auf einer Gondel davon, sich beschnüffelnd und streichelnd wie die Tiere. Das ist ein wenig anspruchsvoll, aber vor allem sehr lustig.

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