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Lifestyle

Die grasgrünen Seelentröster

Von: Marianne Weissberg

22. Oktober 2013

Wenn ich grässlich überfordert bin in meinem Leben, also oft, wenn ich denke, es geht NIX mehr, dann müssen Fischschtäbli mit Salzhärdöpfel und Mayo her. Oder ich brutzle mir ein Kotelett, mit Ofen-Pommes-frites und Mini-Kugellagern. Das sind Tiefkühlerbsli, grasgrün und ALTMODISCH. Esse nur noch ich sie gerne? Sie erinnern mich an das Swissair-Flugzeugmenü. Ich weiss gar nicht mehr, wann ich das erste Mal fliegen durfte. Es war wohl zu der Zeit, als man noch Dosenananas zum Sunntigdessert servierte. Als Riz Casimir eine kulinarische Sensation war.

Und jene grünen Bölleli auf dem Flugzeug-Menütablett, die waren aufregend UND beruhigend zugleich. Wenn Tausende von Metern über dem Meer elegante Stewardessen Erbsli servierten, dann war der Pilot vorne todsicher, dass man die in Ruhe verdauen und später … nebbich, das muss ich ja jetzt nicht vertiefen. Was ich sagen will: Es sind die kleinen Dinge mit dem Geschmack von guten Zeiten, die einem in Zeiten der Unruhe trösten. Sicher nicht Zehngangmenüs von Niedertemperatur-Prophetinnen, die in echt nicht kochen können. Jedenfalls nicht so wie wir (Haus-)Frauen, die wissen, wann man Schoggipudding auftischt. Oder Erbsli. Ah ja, was ich Sie mal fragen wollte: Wo sind eigentlich die Züri-Eichhörnli? Die Kobolde machten mich auch froh! Sind sie diskret ausgestorben (worden), so wie Nostalgie-Erbsli?

 

 

 

www.marianneweissberg.ch

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