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Lifestyle

Die Sache mit den Freunden

Von: Lorena Sauter

17. Februar 2015

Auf Facebook habe ich etwa 500 Freunde. Viele von ihnen kenne ich persönlich. Von mindestens genauso vielen kenne ich nicht mal die Haarfarbe. Alle anderen lassen mich kalt. Während ich früher mit so ziemlich jedem, den ich zu meinem Freundeskreis zählte, eine etwas tiefere Beziehung aufzubauen versuchte, finde ich es unterdessen sehr okay, viele von ihnen bloss noch oberflächlich zu kennen. Geht kaum anders. Ich würde meinen Freundes- oder eben Kollegenkreis als relativ gross bezeichnen. Und rational betrachtet, kann ich diesen ganz gut kategorisieren. Es gibt solche Freunde, die ich an jeder Hundsverlochete sehe, jene, die ich an der Langstrasse in nicht mehr ganz nüchternem Zustand antreffe, andere, mit denen ich mich einmal in drei Monaten in bestimmten Konstellationen treffe, weitere, die ich gerne mehr sehen würde, wobei diese Planung einem aber einfach immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht, und nochmals andere, mit denen ich so wirklich mein Leben teile. Diese kann ich an ein  bis zwei Händen abzählen. Und das ist auch gut so.


Ich hab schliesslich nicht so viel Zeit. Ich hab einen Job, einen Freund und ein Leben, in dem ich auch Zeit für mich alleine und mit dem TV brauche. Mit meinen paar sehr guten Freunden und den vielen nicht nahestehenden Kollegen bin ich also ganz glücklich. Stanford-Professorin Laura Carstensen gibt mir recht. Laut Storyfilter.com stellte Carstensen in ihrer Studie – die sie nun im «Wall Street Journal» veröffentlichte – fest, dass der Grossteil der Leute ab Anfang 30 den Freundeskreis radikal ausmiste. Übrig blieben nur ganz wenige, sehr enge Freundschaften. Hauptgrund dafür sei die fehlende Zeit.


Meine Worte! Entweder bin ich frühreif, oder ich sollte mich drauf vor­bereiten, dass ich mich ab März (dann werde ich 30) noch mehr auf meine besten Freunde konzentriere. Die­jenigen von der Langstrasse etc. dürften wohl automatisch in den Hintergrund rücken. 

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