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Lifestyle

Anselm Burr ist pensionierter Pfarrer.

Die WM entlässt ihre Mitspieler

Von: Anselm Burr

15. Juli 2014

Was für ein Zufall: just mit dem Beginn der Schulferien endet die WM in Brasilien. Nicht nur die Spieler und Funktionäre, die Medienschaffenden und Polizisten, auch wir Zuschauer werden in die wohlverdienten Ferien entlassen. Endlich sind wir befreit vom Druck, uns rechtzeitig vor dem TV-Gerät oder beim Public-Viewing einzufinden, um ja keinen Spielzug zu verpassen. Am folgenden Tag wollten wir doch über Tore und Fouls (gepfiffene und nicht gepfiffene), über Fehlentscheidungen und Fehlbesetzungen mitreden können. Dazu mussten wir natürlich auch noch die Studio-Diskussionen nach den Spielen mitverfolgen….und so kamen wir in den letzten Wochen öfters erst nach Mitternacht ins Bett.

Jetzt ist es also geschafft. Wir haben durchgehalten. Ein paar Wochen lang hatten wir ein Gesprächsthema, das wir mit Freunden und wildfremden Menschen teilen konnten. Das uns so oder so (mit Stolz oder Ärger) belebt hat. Deutschland ist Weltmeister geworden. Wir waren «dabei» – und jetzt ist es gut, dass wir uns wieder um unseren eigenen Kram kümmern können.
«Dabei-Sein» wenn Weltbewegendes sich ereignet – das scheint eine grosse Sehnsucht von uns  Menschen zu sein. Die muss jetzt nicht vier Jahre darben. Gleich nach Ihrer Rückkehr aus den Ferien könnten Sie sich engagieren für ein Projekt Ihrer Kirchgemeinde. Oder ein Vorhaben im Quartier, in dem Sie wohnen. Vielleicht – wenn Ihnen die weltweiten Zusammenhänge unserer Gesellschaft wichtig sind – gerade für eines, bei dem die «Welt» mitredet und mitdenkt. Die «Welt» ist ja schon da, vor unserer Haustür. Es ist zweifellos belebend, sich für diese Welt zu engagieren.

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