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Elektrotechniker und Ghana-Kenner Ruedi Eggenberger (zuoberst auf dem Foto) hat mit seinem Team in der Migros City Löwenstrasse einen 3.5 Tonnen schweren Generator ausgebaut. Er wird nach Ghana verfrachtet und künftig ein Spital mit Strom versorgen.

Diese Männer bringen Strom nach Ghana

Von: Ginger Hebel

18. Februar 2014

Die Migros City Löwenstrasse wird ausgehöhlt und umgebaut. Ruedi Eggenberger und sein Team haben in körperlicher Schwerstarbeit einen Stromgenerator ausgebaut – für ein Spital in Ghana.

Die Bauarbeiten in der Migros City Löwenstrasse sind in vollem Gang. Wo die Kundschaft noch vor wenigen Wochen einkaufte, fahren jetzt Bagger, überall liegen Kabel, Scherben, Bauschutt. Auf den Etagen befinden sich noch Geräte wie der Generator, welcher die Migros City bisher im Notfall mit Strom versorgte. Er würde entsorgt, wären da nicht Ruedi Eggenberger und seine Kollegen von Ghana-Switzerland Hospital Technicians (GSHT), einem ehrenamtlichen Verein, der im westafrikanischen Staat für technische Hilfe in den Spitälern tätig ist. «Wir haben einen 3,5 Tonnen schweren Generator ausgebaut. Er kann mit seiner Leistung ein ganzes Spital in Bawku, Ghana, mit Strom versorgen», sagt Eggenberger. Der Elektrotechniker ist bei der Migros im Unterhalt tätig.

Ghana hat grosse Probleme mit der Energieversorgung. Gerade in der Trockenzeit fällt immer wieder und oft tagelang der Strom aus. «Im Spital können wichtige Abteilungen nicht mit Strom versorgt werden, das wird sich jetzt bald ändern», sagt Eggenberger. Im Einzugsgebiet des Bawku Hospital lebt über eine halbe Million Menschen. Aufgrund der Lage in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso und Togo ist es auch für die Nachbarländer ein wichtiges Gesundheitszentrum. Weit über 100 Stunden haben die Leute des GSHT investiert, um den Generator auszubauen. Sie haben Stromleitungen abgetrennt und den restlichen Diesel aus dem Tank gepumpt. «Der Auspuff war sehr schwer, die Leistungskabel starr, aber wir haben es geschafft.»

Das Aggregat wurde mit dem Kran aus der Migros-Baustelle gehievt und auf den bereit stehenden Lastwagen geladen, mitsamt den dazugehörigen Kabeln und Schaltschränken, die sich in Ghana nicht besorgen lassen. Ende März geht der Generator auf seine rund zweimonatige Reise. Zuerst mit dem Lastwagen nach Antwerpen, dann weiter mit dem Frachtschiff in die Hafenstadt Tema und von dort 1000 Kilometer auf dem Landweg nach Bawku.

Ruedi Eggenberger hat 11 Jahre lang in Ghana gelebt und gearbeitet. «32-mal habe ich das Land schon bereist, es ist ein Teil meines Lebens.» In Buschkliniken hat er bereits Solaranlagen aufgebaut und das Abwasser- und Trinkwassersystem im Bawku Hospital installiert, jetzt fehlt dort nur noch die Stromversorgung. Eggenberger wird mit seinen Vereinskollegen nach Ghana reisen und den Generator mit den lokalen Technikern anschliessen, nur dann können sie sicher sein, dass er funktioniert. Es freut ihn, dass er sich in der Entwicklungshilfe engagieren kann, denn er legt gerne selber Hand an, getreu dem Motto: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.

Infos zu den Projekten des Vereins Ghana-Switzerland Hospital Technicians: www.gsht.ch

Die Wiedereröffnung der Migros City Löwenstrasse  ist für den 27. November geplant.

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