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Lifestyle

Erholung im Garten

Von: Ginger Hebel

05. März 2013

Vom 13. bis 17. März findet die Gartenmesse Giardina statt. Das «Tagblatt» präsentiert zwei besondere Aussteller.

Simon Mathys erobert die Balkone und Gärten mit Flechtkunst

Simon Mathys ist einer der letzten, oder besser gesagt, wieder einer der ersten Flechtkünstler der Schweiz. Der 28-Jährige pflegt mit Stolz ein altes Handwerk. In seinem Atelier in Affoltern am Albis flicht er Wunderbares aus Weiden, Haselnuss, Binsen oder Seegrasschnur. «Eigentlich lässt sich alles verflechten, was sich biegen lässt, sogar Elektroschrott», sagt Mathys. Auf Auftrag flicht er Brot-, Velo- und Wäschekörbe nach den Vorstellungen seiner Kunden sowie dekorative Objekte wie Schalen und Vasen. Geflechte für den Outdoorbereich sind seine Stärke; so fertigt er Sichtschutzelemente für den Balkon an, weil viele Stadthäuser so nah beieinanderstehen und Privatsphäre heutzutage ein kostbares Gut ist. Er gestaltet kunstvolle Balkonverzierungen, um unschöne Geländer zu kaschieren, und flicht Weidenzäune. «Damit lassen sich Gärten einrahmen und abgrenzen, und man fühlt sich geborgener», sagt Mathys. Für grobe Aussengeflechte verwendet er meist robuste Weide. Eine Trennwand mit einer Grösse von zwei bis drei Quadratmetern kostet um die 1000  Franken – die Arbeit dahinter ist aufwendig. «Viel Geduld und Formengefühl sind wichtig», sagt der Künstler. In Flechtkursen gibt er sein Können weiter; so lernt man bei ihm beispielsweise, wie man Rankgerüste für Bohnen oder Efeu herstellen kann. «Die Zürcherinnen und Zürcher sind sehr aufgeschlossen gegenüber den Kursen», freut sich Mathys. 

Simon Mathys, Tel. 043 817 15 49, Infos und Kurse: www.flechtart.ch

Die Naturgartenspezialisten Winkler & Richard: Wilde Gärten boomen

Peter Richard ist einer der führenden Naturgartenspezialisten im deutschsprachigen Raum. Zusammen mit Andreas Winkler führt er die Firma Winkler & Richard Naturgärten in Wängi. Wilde Blumenwiesen, wie man sie in ihrer schönsten Pracht fast nur noch in den Bergen oder auf dem Land vorfindet, stehen bei Städtern aktuell hoch im Kurs. «Wildromantische Naturgärten mit alten ­Rosensorten sind sehr beliebt», sagt der Gartengestalter Peter Richard. Alte Rosensorten deshalb, weil sie über spezielle Blüten verfügen und robuster sind als neue Züchtungen. Winkler & Richard planen, gestalten und pflegen Gärten. Die Grösse ist dabei nicht relevant, sie bepflanzen kleine Terrassen mit der gleichen Leidenschaft wie grosse Gärten. Peter Richard stammt aus einer Gärtnerfamilie. Das Verständnis für die Schönheit und Kostbarkeit der Natur hat ihn als Kind geprägt, deshalb hat er auch Gärtner gelernt. Zu Beginn der Achtziger kam ihm die Idee mit den Naturgärten. Seine Faszination ist bis heute ungebrochen. «Einheimische Pflanzen wie Weiss- und Schwarzdorn, Stauden und Margeritenwiesen sind die Lebensgrundlage von Schmetterlingen, Bienen und Wildhummeln», sagt Richard. Vielen Leuten gefällt die Vorstellung, dass Schmetterlinge in ihrem Garten leben; es ist der Wunsch nach einer intakten Natur- und Tierwelt direkt vor der Haustür. Auch wer sich den Traum eines Teichs erfüllen möchte, ist bei Winkler & Richard an der richtigen Adresse. Für ein kleines Tauchbecken reicht ein kleinerer Garten, für einen Schwimmteich sollte er eine Grösse von ungefähr 60  Quadratmetern aufweisen. «Der Trend zu Bade- und Schwimmteichen hält an», sagt Richard. Sieben bis zwölf bauen sie im Schnitt jährlich in der Schweiz. «Im Vergleich zu einem Swimmingpool ist ein Badeteich spannender, weil man auch im Winter etwas von ihm hat.» Wenn Peter Richard morgens in seinen eigenen Teich schaut, dann sieht er den Raureif an den Pflanzen, die Wolken, die sich im Wasser spiegeln, die Blätter, die sich im Wind wiegen. Noch dazu ist ein Badeteich pflegeleicht. «Es reicht, wenn man die Pflanzen jeweils im Winter zurückschneidet, ansonsten gibt ein Teich kaum Arbeit.» Doch das Gute hat meist seinen Preis. Ein Teich ist eine kostspielige Angelegenheit, dafür aber eine Investition für Jahrzehnte. Eine prächtige Blumenwiese im Garten zu haben, ist hingegen eine Kunst für sich. «Man braucht viel Geduld und wählt am besten einheimische Pflanzen, weil sie robuster sind. Ein Rittersporn wird, wenn man Pech hat, bereits in der ersten Nacht von den Schnecken gefressen», weiss Richard. Es lässt sich jedoch Einfluss auf das Pflanzenwachstum nehmen, indem man eine kleine Fläche mit Wiesenblumen bepflanzt, anstatt zu säen. An der Giardina in Halle 2 präsentieren Winkler & Richard die Sonderschau «Bei uns sein» auf 300 Quadratmetern. Im Fokus steht der Garten eines Ehepaares, dessen Kinder ausgeflogen sind. Das Paar erfüllt sich den Traum eines Schwimmteichs, gestaltet den Garten um und unterteilt ihn in verschiedene Bereiche; um zu gärtnern, um zu grillieren, um Freunde zu empfangen und zu entspannen. «Unserer Kundschaft ist der Garten als Lebensraum wichtig. Wir wollen aufzeigen, wie er sich für unterschiedliche Bedürfnisse ­gestalten lässt.»

Naturgärten – natürliche Gärten und Pflanzen, Winkler & Richard AG, Tel. 052 378 21 84 www.gartenland.ch

An der Giardina dreht sich alles um das Leben im Garten. In den sieben Hallen der Messe Zürich stellen rund 260 Aussteller aus. Zu sehen sind imposante Showgärten, Pflanzen und Blumen. Auch Sichtschutzelemente, Teiche, Gartenpavillons und Outdoormöbel sind ein Thema. Öffnungszeiten, 13. bis 17.  März: Mi+Do: 9–20 Uhr, Fr: 9–22 Uhr, Sa+So: 9–18 Uhr; Tageskarte Erwachsene: 35 Fr.; Kinder 13–17 Jahre: 17 Fr. www.giardina.ch

 

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