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Lifestyle

Elisabeth Schnell gehört zu den Schweizer Radiolegenden.

Hochhaus in Pfäffikon

Von: Elisabeth Schnell

28. Oktober 2013

«Sind Sie nöd das Fräulein, wo früener uf em Hochhuus z Pfäffike fürs Radio de Vercheer beobachtet hät?» So sprach mich ein älterer Mann an einer Tankstelle am Zürichsee an. Ich bestätigte lächelnd, dass ich das «Fräulein» sei und dass das «Früher» etwa 40 Jahre zurückliege, als es das «Fräulein» noch, eine Autobahn aber noch nicht gab.

Der sympathische Unbekannte sagte lachend, er könne sich noch gut an diese Sendung erinnern, er sei damals als Chauffeur unterwegs gewesen und habe nicht vergessen, dass ich immer so nett mit «chömed guet hei!» abgeschlossen hätte. Und mit einem fröhlichen «uf Wiederluege Frau Schnell!» fuhr er weiter.

«Chömed gut hei!» hiess die Sendung, die das Radio, in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Zürich, damals jeden Sonntag ausstrahlte. Wir Reporter waren entweder auf dem Hochhaus stationiert. Man hatte einen grossartigen Überblick auf die Strassen der Umgebung, konnte so Umleitungen, Staus usw. in die Kapo-Zentrale in Zürich melden. Oder man war in der Polizeikaserne am Meldetelefon. Das Dach fand ich aufregender. Noch aufregender allerdings war ein Einsatz vom Flugzeug aus. Der Arzt Dr. Rudolf Bucher, eng mit der Rega verbunden, unterstützte die Sendung und weitete mit seiner Piper die Verkehrsüberwachung aus. Ab und zu durfte man ihn begleiten, so kam auch ich zu dieser Ehre und nahm mit Freude und ein bisschen Herzklopfen hinter dem Piloten Platz. Es war viel los auf den Strassen an diesem Sonntag, und Bucher meldete verstopfte Strassen. Da entdeckte ich eine Strasse, die völlig leer schien. Freudig machte ich den Piloten darauf aufmerksam. Seine lachende Bemerkung: «Aber das isch doch d Wägitaler Aa, du Babeli!», liess mich weitere geografische Hinweise vergessen. Aber schön war der Flug doch!

 

Ein Inteview mit Elisabeth Schnell lesen Sie hier

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